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Samstag, 16. August 2014

Rückblick Scharfen (1828m) UIAA II+ und Braunedelkogel (1894m) im Juni ´14

Um die Schlechtwetterphase im Bergland etwas zu überbrücken, möchte ich Euch heute ein besonderes Schmankerl vom Juni dieses Jahres vorstellen.

 Gemeinsam mit Papa gings damals auf den Scharfen und den Braunedelkogel im Salzkammergut.


Tourenverlauf:
Braunedlgraben - Rettenegghütte - Sillsattel - Scharfen Westgipfel (1800m) - Scharfen Hauptipfel (1828)- Sillsattel- Braunedlkogel (1894m) - Moosbergriedel (1788m) - Braunedlkogel - Moosbergsattel - Rettenegghütte- Braunedlgraben
Gesamthöhenmeter ca.: 1480
Gesamtgehzeit ca. 8,5 Stunden

Gestartet sind wir mit dem Rad am Ortsausgang von Weißenbach und sind die Mautstraße bis zur ersten Kehre hochgefahren. Dort beim Schranken vorbei bis unterhalb des Brauedlgrabens. Dort haben wir hinter der Hütte am anderen Bachufer die Räder versteckt.
Hier begann die Wanderung.
Erst ging es noch kurz auf der Forststraße entlang.
Vom Steig auf der Kompasskarte neben dem Braunedlgraben ist aber nichts mehr zu erkennen und wir bahnten uns den Weg durchs Gestrüpp hinauf durch den Wald. Doch schon bald kamen wir auf die sonnigen Almwiesen der Postalm.


 Wir hielten uns etwas östlich der Rettenegghütte und gingen die steile Almwiese hoch zum Wandersteig.








 Am 879er Weg ging es zwischen Braunedlkogel und Scharfen hoch zum Sillsattel.
Erste Blicke auf den Scharfengrat werden frei.



Am Sillsattel angelangt geht es über ein harmloses kurzes Schneefeld.
Von hier aus sieht der Grat schon etwas respekteinflösender aus!

Beim Aufstieg zum Vidrakreuz auf den "kleinen" Scharfen.




 Bis hier her ist es unschwierig.

 Im Hintergrund der Braunedlkogel


 Ab jetzt geht es richtig los. Erst kurz durch die Latschen, dann kommen auch schon die ersten Kletterstellen durch einen Kamin.







 Schon bald kommt man auch zur Schlüsselstelle der Tour. Ein Felsaufschwung der für meinen Geschmack doch ziemlich luftig ist. Nicht sehr schwierig zum Hochkletter, aber man muss ja auch wieder runter. Also die Griffe und Tritte für den Abstieg gut eingeprägt!

 Auch nach der Schlüsselstelle geht es immer wieder schön ausgesetzt weiter am Grat auch mit einigen Abkletterstellen, teilweise auch mit etwas losem Gestein.

 Der letzte Aufschwung zum Gipfel.




 Geschafft!

 Das Gipfelbuch von 1979 ist um drei Jahre älter als ich, und trotzdem erst halbvoll!

Blick vom Gipfel rüber zum Gamsfeld dem höchsten Berg der Salzkammergutberge
Im Hintergrund Dachstein und Gossaukamm.
 Und der Blick nach Norden
In der Bildmitte der Sparber, links davon die Bleckwand, dahinter der Schafberg, rechts im Vordergrund ein weiterer Gratzacken vom Scharfen und dahinter der Rinnkogel.
 Gebraucht haben wir vom Vidrakreuz auf den Hauptgipfel etwa eine Stunde, mit Wegfindung und immer schön langsam Steigen und Greifen.
Zurück gings in der halbe Zeit.
Am Rückweg










 Nach einer Pause am Vidrakreuz gings dann wieder in denn Sillsattel hinab und auf der anderen Seite über den Wanderweg durch die Latschen rauf auf den Braunedlkogel.
Von hier noch mal ein schöner Blick auf den Scharfen.


 Und auch ins Dachsteingebiet

Unser weiterer Weg führte uns dann vom Braunedl rüber über einen schönen Latschengrat zum Moosbergriedel.
Von dort wollten wir über den Steig durch die Westflanke zum Moosbergsattel absteigen. Doch leider war von diesem Steig nichts mehr zu finden und so mussten wir nochmals zurück bis fast zum Braunedlgipfel, bevor es dann endlich doch zum Moosbergsattel hinunter ging.
Vom Moosbergriedel nochmals ein schöner Blick auf den Scharfen aus anderem Blickwinkel.
 Dann gings wieder zurück zur Rettenegghütte wo wir uns noch eine lecker Buttermilch und ein Bier gönnten und dann wieder über die Almwiesen und den Wald durch den Braunedlgraben hinunter zu den Fahrrädern.

Insgesamt eine sehr schöne Runde mit ausgesetzter Gratkletterei! Nicht schwierig in der Wegfindung und zu Klettern , aber Fehlermachen natürlich absolut verboten!
Nicht zu Unterschätzen!

So jetzt hab ich mir selbst auch wieder einen Guster auf diese feine Tour gemacht. Vielleicht mach ich ja im Herbst nochmal eine Wiederholung!

Berg Heil!

12 Kommentare:

  1. Puh, wäre ich doch schwindelfrei, dann wäre so eine Tour auch was für mich :-) Früher war ich mit meinem alten Herrn auch immer auf teilweise mehrtägigen Bergtouren und Klettertouren unterwegs, seit fast 20 Jahren geht nix mehr, wegen der Höhenangst. So ein Mist...

    Wirklich tolle Bilder, die einen schönen Eindruck von der Tour vermitteln, macht Spass zu lesen und anzuschauen.

    Salut
    Christian

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    1. Das mit der Höhenangst ist so eine Sache. Ich kenne auch Leute, die haben größte Probleme drei Stufen auf einer Leiter hochzusteigen...
      Andererseits hätte ich mir vor drei Jahren auch niemals zugetraut solche Touren wie jetzt zu gehen. Man gewöhnt sich doch gewaltig schnell an die Ausgesetztheit am Fels. (Auf den Fotos siehts eigentlich noch gar nicht sooo ausgesetzt aus) Was aber natürlich auch leicht dazu führen kann sich zu überschätzen.
      Erfahrung macht hier schon viel aus! Wovon ich allerdings auch noch nicht so viel habe. Aber das kommt noch... :-)
      Ich muss aber auch sagen, dass dies bis jetzt die Tour war, die mir am meisten in Sachen Überwindung abverlangt hat. Umso schöner ist´s aber wenn man dann am Gipfel steht :-)

      Andi

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  2. Toll, aber mir geht es wie Christian
    mir wird schon beim Anblick schwindlig
    am schönsten jedoch
    die Ruhe
    die Aussicht
    wunderschön
    machst du solche Touren immer alleine ?

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    1. Ja, alleine ist man dort oben fast sicher :-)
      Die Tour hab ich ja mit meinem Papa gemacht.
      Aber oft bin ich auch alleine unterwegs, was auch schön ist, da kann ich dann mein eigenes Tempo gehen.

      Gruß Andi

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  3. Und noch einer, dem es wie Christian geht. Trotzdem gehe ich auch gerne Bergwandern, es gibt ja auch "harmlosere" Touren ;-)

    Lecker wird es dieses Jahr leider nichts damit, die Berge sind aber auch so verdammt weit weg.

    LG Volker

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    1. Hi Volker!
      Klar, Touren gibts für jeden das richtige!
      Dass denk ich mir eigentlich auch immer, dass die Berge viel zu weit weg sind, obwohl ich "nur" 60 Kilometer fahren muss (mindestens).

      Gruß Andi

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  4. Hi Andi,
    von den Kühen auf der Alm hast Du nichts geschrieben!
    Vor denen hast du nämlich mehr Respekt als vor den Felsen!
    :-)
    LG Papa

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    1. HiHi!
      Das waren aber auch keine Kühe, das waren Weidemonster! :-)

      Andi

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  5. Hallo Andreas,
    bin gestern mit 3 Freunden die Tour gegangen. Allerdings auf den Scharfen alleine. Das wollten die anderen dann doch nicht. Ich muß sagen ich bin eigentlich kein so unerfahrener Kletterer und mal eine 3 ist für mich auch nicht das große Problem. Aber vom 1. bis zum 2. Kreuz sind doch einige knifflige Stellen dabei. Auch die Stelle wo Du schreibst es wäre die Schlüsselstelle. Beim Zurückklettern nicht so einfach, weil man es blind klettern muß. Ich hatte leider nicht meine bevorzugten Schuhe dabei, sondern einen normalen Salomon und da war die Sohle durch die feuchten Erdstellen schon ziemlich rutschig. Also im Großen und Ganzen war dieser Weg für mich nicht stressfrei zu begehen. Alle Achtung, das Dein Vater das auch gemeistert hat. lg Robert

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    1. Hi Robert!
      Also so ganz stressfrei war das für uns auch nicht :-) Aber ziemlich cooler Weg da rüber! Wir hatten den Vorteil, dass es wirklich trocken war, da gings dann eigentlich. Die Schwierigkeiten bestehen meiner Meinung nach nicht an den Kletterschwierigkeiten selbst, sondern eben an der Ausgesetztheit dort oben. Die eine Abkletterstelle hab ich mir im Hinweg gut angeschaut und eingeprägt, dann gings beim Abklettern auch ganz gut.
      Aber der Scharfen war schon ein wirkliches Highlight in diesem Gebiet!
      Gruß Andi

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  6. Hallo Andi,

    Schau mir jetzt deine Tour an, wirklich toll. Wie es nach der Schlüsselstelle weitergeht hast nicht zufällig auch ein Foto?
    Ich hab dort vergessen zu fotografieren.
    lg, Manfred

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    1. Hi Manfred!
      Fotos vom weiterweg sind doch eh vorhanden. Erst geht es direkt am Grat weiter (ein Foto davon sieht man später am Rückweg) dann wird etwas brüchig abgekletter. Dann eine etwas ausgesetzte Querung und zum Schluss nochmal eine schottrige Rinne hoch zum Gipfel. Der Rückweg kam mir dann wesentlich einfacher, oder zumindest entspannter vor.
      Gruß Andi

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