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Samstag, 20. Juni 2015

Mozartlauf - mein erster Ultra - Salzburg am 20.06.2015


Heute war es endlich so weit. Der Start zu meinem ersten Ultralauf.
56,2 Kilometer 1321 Höhenmeter standen am Programm.

Start war in Salzburg am Residenzplatz. Von hier ging es hinaus nach Glasenbach und durch die Glasenbachklamm. Weiter nach Koppl und dann einmal um den Fuschlsee. Vorbei am Salzburgring und wieder hinein nach Salzburg. In Salzburg nochmals über den Kapuzinerberg und dann durch die Altstadt wieder auf den Residenzplatz ins Ziel.

Leider hatte der Wetterbericht vollkommen recht behalten und es regnete wie vorrausgesagt bereits vor dem Start.

Als ich um halb neun im Startgelände ankam, liefen gerade die ersten 100er Läufer nach ihrer ersten Runde (46km) nach nur 3:30 Stunden durchs Ziel. Wahnsinn!

Pünktlich um 9:30 gings dann los. Natürlich bei Regen.
Zuerst gings auf dem Radweg entlang der Salzach raus aus der Stadt. Der Regen wurde stärker.
Nach 20 Minuten fings es dann aber mal so richtig stark an zu schütten. Und als wir dann in Glasenbach in Richtung Klamm auf die ersten Schotterwege abbogen, waren die Schuhe schon komplett nass. Die ersten 5 Kilometer waren nach 27:32 geschafft. Allerdings wars bis hier her noch komplett flach und auf Asphalt. Also passte das in etwa für meine geplante Zielzeit von 6 Stunden.
Nun gings durch die Klamm. Hier war es realtiv gut zu laufen, und der Weg war trotz dem Regen in einem ziemlich guten Zustand.


Kurz nach der Glasenbachklamm. Vom Gaisberg ist im Nebel nichts zu sehen.

Selbst die Kühe suchen Schutz unter den Bäumen.

Die nächsten 5 Kilometer waren dann schon ein bisschen langsamer mit 33:42, allerdings auch schon mit 245 Höhenmeter.

Ein kurzes Stück weiter geht es wieder in den Wald. Und die erste Bachquerung folgt. Hier sollte wohl ohne Regen kein Bach sein. Spätestens jetzt war ich froh, dass ich mich nicht für die Goretexschuhe entschieden habe. Denn ist das Wasser bei dichten Schuhen erst einmal drinnen, gehts da auch nicht wieder so leicht raus.

Kilometer 10-15 waren dann wieder etwas schneller in 31:30 bei 195 Höhenmetern. Alles im Plan. Die Beine noch ok. Obwohl sich der kalte Regen doch in den Oberschenkel bemerkbar machte. Aber mir war eigentlich nie wirklich kalt.
Nach einer weiteren der vielen tollen Verpflegungsstellen, bei denen es wirklich alles gab, was sich ein Läufer nur wünschen kann (Wasser, Iso, Cola, Bier, Wassermelone, Bananen, Äpfel, Kuchen, Salzbrezeln, Aufstrichbrote...) gings auf den ersten ernsthaften Wurzel- und in diesem Fall Schlammtrail.
Teils 15cm tiefer Matsch war hier und es war verdammt rutschig, was sich etwas aufs Tempo auswirkte.
Kurz nach Kilometer 19 wurde die Wiestallandesstraße gequert und es ging an den "Climb". Ca. 100 Höhenmeter auf 600 Metern. Sehr steil. An laufen nicht mehr zu denken. Dazu noch sehr matschiger und schmieriger Untergrund.


Kilometer 15-20 waren bei 155 Höhenmetern in 32:38 geschafft.

Nun gings immer wieder mal steil bergauf und bergab, meist auf Asphalt und Feldwegen. Bevor es hinunter Richtung Fuschlsee ging.
20-25 mit 135 Höhenmeter wieder etwas schneller in 30:41. Aber die Beine wurden langsam etwas schwer. Ziemlich bald für meinen Geschmack...



Endlich wird der Fuschlsee sichtbar und es geht über technisch unschwierige Schotterwege um den See bis nach Fuschl. Kilometerschild 30 übersehe ich.



In Fuschl ist nicht allzuviel los, nur ein paar Touristen.
Doch der Regen hat aufgehört und es kommt sogar die Sonne ein bisschen raus.
Blick auf den Schober.

Durch Fuschl durch, geht es wieder auf kleinen Schotterwegen weiter um den See. Wieder zurück Richtung Salzburg.
Die Wege auf dieser Seite sind technisch etwas schwieriger als auf der anderen Seeseite, aber eigentlich nicht der Rede wert. Etwas wurzelig und felsig.
Kurz nach Fuschl wären die Schuhe schon wieder fast trocken gewesen, bevor es wieder unausweichlich durch 10cm tiefes Wasser ging.  Aber was solls, also weiter...
Um den See rum ist auch der 35er Kilomter geschafft. Für die letzten 10 mit 165 Höhenmeter brauchte ich 1:02 Stunden.


Jetzt wurde etwas zäh. Zuerst zog sich die Strecke ewig lang auf Asphalt nach Hof bei Salzburg und dann folgte "The Wall". 80 Höhenmeter auf 800 Metern. Alles Asphalt rauf in den Ort. Laufen nicht möglich. Hier zuckten erste kleine Krämpfe durch die Oberschenkel. Zum Glück war oben ein Verpflegungsstand. Zwei Becher Iso und ein paar Salztabletten eingeworfen und weiter gings.
Kurz danach kam Kilometer 40 nach weiteren 95 Höhenmetern in 31:25. Ganz ok nach der Gehpause an der "Wand".

Es ging weiter Richtung Koppl und zum Salzburgring. Genauer gesagt direkt um die Südkurve (?).


Nun wird schon der Nockstein und der Gaisberg in Wolken gehüllt sichtbar. Und bald ist auch Kilometer 45 geschafft. Im befinde mich im Ultrabereich :-)
Kilometer 45 nach 4:41:44 und mittlerweile 1085 Höhenmetern. Gehen sich die 6 Stunden aus?


Der nächste Abschnitt führt entlang am Fuße des Gaisbergs und zieht sich wieder ewig in die Länge.
Zwischen durch wird man immer wieder mal von heftigen Regenschauer "abgekühlt".
Aber es geht meist bergab und bis zum Kilometer 50 sind es nur 60 weitere Höhenmeter.
Mein erster 50er ist nach 5:16 geschafft.
Bleiben also noch 44 Minuten für 6,2km. Hört sich erstmal nach viel an, könnte aber in Anbetracht der letzten "Challenge" über den Kapuzinerberg noch ziemlich eng werden.
Es geht bei Gnigl wieder rein nach Salzburg.
Irgendwo an der Stadgrenze.
Nun folgt die letzte Hürde.
Über hunderte von Stufen gehts hinauf auf den Salzburger Stadtberg. Auf einem Kilometer sind 175 Höhenmeter zu erklimmen.
Bei jeder Stufe krampfen nun die Oberschenkel. Trotzdem bin ich relativ schnell und kann viele andere Läufer überholen.


Ich warte nun schon ungeduldig auf das 55 Kilometerschild, denn die Zeit wird knapp, will ich´s noch unter 6 Stunden schaffen. Endlich oben angekommen geht es auf der anderen Seite wieder genau so steil nach unten. Die Oberschenkel sind bergab noch einigermaßen ok und ich kann nochmal etwas Gas geben. Ich sprinte förmlich die Stufen runter und kann schon den Moderator im Zielbereich hören.

Es geht über die Staatsbrücke in die Altstadt. Dieser Abschnitt wurde für heuer extra geändert, dass man in den "Genuss" der Altstadt kommt. Stattdessen wimmelt es hier nur so von Touristen und man muss sich äußerst lautstark eine freie Bahn durch die Menge schaffen.
Die letzten Meter geht es über den alten Markt auf den Residenzplatz und ich laufe ganz knapp unter 6 Stunden mit  5:59:20 durchs Ziel. :-)






Insgesamt gesehen ein wirklich sehr schöner Lauf. Mit ca. der Hälfte vielleicht etwas viel Asphaltanteil, aber das macht die wunderschöne Landschaft eigentlich wieder weg. Perfekt organisiert und beste Verpflegung auf der Strecke. Alles ausreichend gut markiert und an den nötigen Stellen durch die Polizei abgesperrt.
Nur das Wetter war ein "bisschen" schlecht für den ersten Ultralauf :-)

Siegerzeit Männer 56,2km 4:20:40
Siegerzeit Frauen  56,2km 5:33:11
Meine Zeit: 5:59:20 Platz 36 von 141 Finishern Gesamt
                                 Platz 32 von 108 Herren
                                 Platz 17 von 37 M-AK1 (Jahrgang 99-75)

Siegerzeit 102,5km Männer 8:45:50
Siegerzeit 102,5km Frauen  9:50:03
83 Finisher

14 Kommentare:

  1. Wow, herzlichen Glückwunsch. Gut durchgekämpft.

    Die Bilder zeigen eine tolle Landschaft, die bei Kaiserwetter sicher ein Kitschtraum gewesen wäre. Den ersten Ultra mit so viel Wasser zu laufen, ist hart aber Du hast es geschafft. Keine Blasen an den Füßen?

    Gute Regeneration
    Anja

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    1. Dankeschön!
      Ja, ich hätte mir auch ein bisschen besseres Wetter gewünscht, aber sicher noch besser als wenn es 30° gehabt hätte. Von den Temperaturen wars ja eigentlich ziemlich perfekt!
      Blase hab ich keine einzige bekommen. Hat mich selbst etwas verwundert, da ich ca. 50km mit nassen Füßen gelaufen bin. Bin mit den Kompressionsstrümpfen von CEP unterwegs gewesen. Die sind echt top! Sehr gute Passform (bei meinen Füßen) und in den Waden keinerlei Krämpfe! Kann ich nur jedem weiterempfehlen!

      lg Andi

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  2. Lieber Andi,
    wow, für den ersten Ultra klingt das alles aber sehr gekonnt!
    Herzliche Gratulation zum Finish noch einmal von mir - erhol dich gut! :)

    (Ich war ein Stündchen am Fuschlsee spazieren, wollte eigentlich zum Start des Scenic Light, war aber zu spät dran für den Start dort.)

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    1. Dankeschön!
      Erholung ist voll im Gange :-)

      Dann bin ich schon früher durch Fuschl gelaufen, denn ich bin 10 oder 15 Minuten vor dem Sieger des Scenic Light ins Ziel gekommen. Und der war natürlich auch noch viel schneller als ich unterwegs.

      lg Andi

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  3. Herzlichen Glückwunsch
    Super Rennen, bei bescheidenen Verhältnissen
    Doofer Sommer ;-)

    Gute Regeneration...
    ...es war garantiert nicht der letzte Ultra! ;-)

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    1. Danke dir Steve!
      Der nächste ist schon geplant :-) , allerdings ist noch nicht sicher ob das auch was wird, da wir in kürze ja Nachwuchs erwarten und ich noch nicht weiß wieviel Zeit ich dann zum trainieren haben werde.
      Wenns klappt, werde ich dann eventuell den Wörthersee in Angriff nehmen. Der ist dir ja schon bekannt. :-)

      Gruß Andi

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    2. Ah OK!
      Der Nachwuchs geht natürlich vor. ;-)

      Wörthersee ist die letzten Jahre immer schlechter geworden. Würde dir eher zu einem anderen Lauf raten.

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    3. Mal schaun, ist ja noch ein bisschen hin. Da würde nämlich auch ein Bekannter mitlaufen, darum Wörthersee. Außerdem, so schlecht wirds wohl auch nicht sein...?

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  4. Herzlichen Glückwunsch zum ersten Ultra! Da hast du wohl genug trainiert, denn dein Ziel unter 6 Stunden wurde bei widrigen Wetterbedingungen erreicht. Hut ab - die Treppen am Ende schmerzen mich schon beim Anblick in den Oberschenkeln.

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    1. Danke Dir!
      Ich denke auch, dass das Training nicht so schlecht war, auch wenn ich nach keinem Plan trainiert habe. Oder zumindest nur nach meinem eigenen Plan der nur in meinem Kopf existierte.
      Hihi, ja die Oberschenkel waren danach ziemlich Matsch :-)

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  5. Eine Ultrapremiere bei Regen ist schon hart. Aber es ist bei Dir ja wirklich gut gelaufen. Glückwunsch und hoffentlich inzwischen schon vollzogene gute Erholung!

    LG Volker

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    1. Hallo Volker!
      Dankeschön! Naja, mein "Traumwetter" für den ersten Ultra wars nicht gerade. Aber ich glaube es war schon besser als wenn es über 30 Grad gehabt hätte. Wenn man erst mal unterwegs ist, hilft e ja so wieso nichts mehr. Da muss man dann durch...
      Erholt bin ich auch schon wieder ganz gut. Morgen gehts zum ersten mal wieder zum Laufen.
      Alternativsport geht schon wieder ganz gut :-)

      lg Andi

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  6. Gratuliere! Tolle Zeit!
    Mit Nachwuchs wirds schon schwieriger werden aber nicht unmöglich. Hab während des Trainings zum ersten Marathon mein 2tes Kind bekommen und es hat trotzdem geklappt. Nur die Bergtouren sind erheblich weniger geworden, doch dass wird sich auch wieder ändern. Mittlerweile gehe ich mit der älteren schon auf dem Berg.....

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    1. Dankeschön!
      Na klar, in nächster Zeit wirds wohl etwas stressig werden. Deshalb hab ich auch nichts geplant für den Rest des Jahres. Ich lass das einfach mal auf mich zukommen mit Training und Bergtouren...

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