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Donnerstag, 4. Juni 2015

Trailrun über den Staufen - Staufenüberschreitung komplett von Ost nach West am 03.06.2015


Schon seit einiger Zeit hab ich mir Gedanken zu diesem Vorhaben gemacht. Die beste Route geplant, was aber eh ziemlich logisch war und dann auf stabiles Wetter gewartet.
Denn um die Tour im Laufschritt zumachen, wollte ich so wenig Gepäck wie möglich mit haben und das geht natürlich am besten bei sicherem Wetter.
Gestern hat´s dann also gepasst.
Und in meinen "Trainingplan" für den Mozart 100 in zweieinhalb Wochen passt´s auch noch gut rein.

Meine Runde:
Padingeralm(667m) - Campingplatz Staufeneck(ca. 470) - Fuderheustein(1321) - Hochstaufen(1771) - Mittelstaufen(1618) - Zennokopf(1756) - Zwiesel(1782) - Gamsknogel (1750) - Kohleralm (1450) -
Angerstein(1482) - Gruberhörndl(1493) - Scharnkopf(1356) - Himmelsleiter(ca.640) - Parkplatz Jochberg (ca.900) - Listsee (ca.630) - Padingeralm

Strecke: 37,9km (mit Garmin Gpsmap64s aufgezeichnet) GPS-Track
Höhenmeter: 2705hm (mit Polar S625 aufgezeichnet) laut Garmin 2802hm
Gesamtzeit: 8,5h
Lauf - Wander - Kletterszeit: 7:43h

Los gings am Parkplatz bei der Padingeralm.
Ich hab mir diesen Startpunkt ausgesucht, da es von hier erst mal ein paar Kilomter flach bzw. bergab geht und man so gut einrollen kann.
Blick vomm Parkplatz zum Hochstaufen
Über kleine Wiesenwege und Forststraßen läuft man etwa vier Kilometer bis zum Campingplatz.

Ab hier gehts dann bergauf. Und zwar ziemlich steil und in unzähligen Serpentinen.
Hier ist Laufen für mich fast nicht mehr möglich und ich wechsle immer öfter zu schnellem Gehen.
Kurz vorm Fuderheustein wird es wieder etwas flacher und lauftauglicher.
Hier oben hat man mit den ganzen Kiefern immer so ein wunderschönes mediteranes Flair.
Fuderheustein und Hochstaufen
Direkt über den kurzen Grat steige ich auf den Fuderheustein. Der erste Gipfel des Tages.
Blick zum Hochstaufen.
Nun geht es im schnellen Laufschritt weiter zum Sattel zwischen Fuderheustein und Staufen wo auch der direkte Weg von der Padingeram raufkommt.
Ab jetzt wird es felsig.
Über die Steinernen Jager gehts auf den Staufen und das Laufen wird mehr zum Klettern. Aber zwischendurch gibt es auch hier immer gute Traillaufpassagen.



Das Reichenhallerhaus zum Greifen nahe.
Am Hochstaufen

Watzmann, Kalter, Reiteralm ...

Vom Hochstaufen gehts nun erstmal wieder bergab in Richtung Mittelstaufen.
Am "Staufengrat" mit Blick zum Mittelstaufen und dahinter der Zwiesel.
Bei diesm Aufschwung beginnt die eigentliche Überschreitung.
 Hierfür sollt man schwindelfrei und sehr trittsicher sein, besonders wenn man etwas schneller unterwegs ist. Es ist zwar nirgends extrem ausgesetzt und die schwierigsten Stellen sind mit Drahtseilen gesichert, aber ein falscher Schritt kann natürlich trotzdem der letzte sein.
Nach ein paar Minuten ist man am Mittelstaufen.
Nun gehts in einem ständigen auf und ab und einigen Kletter- ud Drahtseilstellen in den Sattel zwischen Mittelstaufen und Zennokopf.




Blick auf den Frillensee. Der kälteste See in Mitteleuropa. Besonderheit -  er friert von der Mitte nach Außen zu.
Rückblick zum Mittelstaufen und dem bereits überschrittenen Gratverlauf
Und Blick zum Zennokopf. Irgendwo da geht´s durch.
Unterwegs zwischen Mittelstaufen und Zennokopf




Hochstaufen im Rückblick.
Über einen Schuttbedeckten Hang gehts die letzten Meter hoch zum Zennokopf.

Hier tummeln sich einige Leute. Also schnell die paar Meter rüber zum Zwiesel.
Am Zwiesel. Staufens Höchster mit 1782m.

Untersberg
Rückblick Zennokopf
und Rückblick Hochstaufen und Mittelstaufen
Nun gehts auf einem wunderbaren Trail über ein geniales Gratstück zum Gamsknogel rüber. Auch dieser ist schnell erreicht.

Ab jetzt beginnt der sehr lange Abstieg.
Zuerst geht es zur Zwieselalm. Dahinter sieht man schon den Angerstein und das Gruberhörndl.
Unten an der Alm geht es über sanft fallende Almwiesentrails zur Kohleralmhütte.
Die Hütte hat zwar unter der Woche noch geschlossen, aber man kann am Wassertrog trotzdem die Wasservorräte nochmals aufgefüllen.



Kurz unter der Hütte geht es wieder in den Wald auf dem Grünweiß markierten Weg Richtung Angerstein. Dieser Weg ist aber nicht ausgeschildert und man kann ihn daher leicht übersehen.
Das Gruberhörndl im Blickfeld.
Für den Angerstein muss man den Weg kurz verlassen. Das bemerke ich als ich am Gruberhörndl stehe.

Also nochmal zurück zum Angerstein. Ist nicht weit. Nur 3-4 Minuten.
Dann geht´s nochmals aufs Gruberhörndl und von dort wieder runter in den Wald.
Der Weg ist gut markiert und immer gut zu erkennen, obwohl er vermutlich nicht so häufig wie die restlichen Wege am Staufen begangen wird.
Tief im Wald kommt man dann zur Weitaldiensthütte. Hier muss man links abzweigen. Ebenfalls markiert.
Ein Stück weiter lichtet sich der Wald und man gelangt auf eine gerodete Fläche. Hier verliere ich den Weg.
Laufe aber einfach direkt den Grat in Richtung Scharnkopf hoch. Etwas mühselig über Stock und Stein.
Doch am Scharnkopf treffe ich auch wieder auf den Weg.
Vom Gefühl her hätte ich hier von links raufkommen müssen und laufe daher nach rechts wieder runter. Erst nach 500 Metern bemerke ich dass ich genau in die falsche Richtung unterwegs bin, also wieder zurück.
Sehr schroff zeigt sich die Westseite des Staufenstockes. Es geht überall steil nach unten.
Immer den grünweißen Markierungen folgend kommt man dann nach zahlreichen Serpentinen runter zur Himmelsleiter.
420 Stufen entlang einer alten Soleleitung.


Blick weiter nach Südwesten zum Sonntagshorn. Mit 1961m die höchste Erhebung der Chiemgauer Alpen.
Nun folgt die elends lange  Querung zurück zur Padingeralm. Aber hier ist es leider großteils vorbei mit den schönen Trails und die meiste Zeit geht es weiter über Schotterstraßen immer mal berg auf und berg ab. Hier kommen nochmal fast 500 Höhenmeter zusammen.
Ab und zu gibt es aber auch hier noch schöne Abschnitte.
Fast zurück an der Padingerlam gehts vorbei am kleinen Listsee und man muss nochmals etwa einen Kilometer auf der Straße laufen. Dafür hat man hier aber wunderschöne Ausblicke auf den Staufen und auf der anderen Seite das Ristfeuchthorn (glaube ich).


Noch einmal geht´s kurz in den Wald und nach 500 Metern ist man dann auch schon wieder zurück an der Padingeralm.



Eine wunderbare aber sehr,sehr lange Tour.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich!
Ich bin sehr viele Teile der Strecke gelaufen und auch ansonsten war ich ziemlich schnell unterwegs. Also bei der Tourenplanung beachten, dass man in "normalem" Wandertempo locker gleich mal doppelt so lange unterwegs ist!
Man kann aber auch an vielen Stellen die Runde abkürzen oder sich vorher ein Fahrrad deponieren um sich die lange Schinderei zum Schluss zu vereinfachen.

BERG HEIL







9 Kommentare:

  1. Respekt, ziemlich beeindruckende Tour. Gut das du an der Padingeralm geparkt hast ... da war die Stärkung nicht so weit ;-)

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    1. Ja, wirklich eine super Tour! Kann ich nur jedem weiterempfehlen!
      Eingekehrt bin ich allerdings nicht mehr danach :-)
      War zu müde dafür :-)

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  2. Lieber Andi,
    steile Tour! (im wahrsten Sinn des Wortes) ;)
    Den Frillensee kenne ich, allerdings bin ich da von Inzell aus mal hin gewandert... ist schon wieder einige Jahre her.
    Du bist wirklich gut vorbereitet für den Ultra! :)

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    1. Auf der Nordseite war ich noch nicht so oft unterwegs. Und wenn, dann nur auf den Hochstaufen über Steineralm oder über den Pidinger Klettersteig.
      Der Ultra kann kommen :-)

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  3. Eine tolle Tour und sehr schöne Fotos! Beim Lesen des Berichtes dachte ich schon an trittsicher und schwindelfrei. Schon toll in dem Gelände unterwegs sein zu können!

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