Menü

Donnerstag, 10. September 2015

Hocheisspitze 2521m und Vorderberghörnl 2083m am 10.09.2015

Für heute war nach langer, langer Zeit wieder mal eine Bergtour angesagt.
Auf die Hocheisspitze sollte es gehen.

Die Hocheisspitze ist der zweithöchste Gipfel in der Kaltergruppe und befindet sich im Nationalpark Berchtesgaden.
Ausgangspunkt war heute der Wanderparkplatz in Hintersee (Ramsau).
Von hier startete ich mit dem Rad, denn es geht zuerst 7 Kilometer und 350 Höhenmeter bis zur Bindalm, dem eigentlichen Ausgangspunkt. (Autos sind hier im Nationalpark nicht erlaubt. Es gibt jedoch Wanderbusse.)
Bei Dunkelheit geht es um 5:45 los.
Der Mond steht über dem Hochkalter. Es ist noch ziemlich kühl...
Doch es wird schnell hell und nach einer Dreiviertelstunde ist die Bindalm erreicht. Bis hier her ist Radfahren erlaubt.

Ich schiebe mein Radl noch etwas weiter bis zum Waldrand um es hinter den Bäumen zu verstecken.
Der Weg führt nun hinauf zur Mittereisalm. Zuerst auf breitem Kiesweg. Von diesem hat man einen ersten schönen Blick hinüber zu den höchsten Gipfeln der Reiteralm, welche in der Morgensonne zu glühen beginnen.
An der Mittereisalm angekommen, lässt sich ein erster Blick ins Hocheis erhaschen. Etwas viel Schnee liegt da für meinen Geschmack noch drinnen. Ob das was wird mit der Hocheisspitze...
Ich überlege schon ernsthaft, ob ich nicht doch auf das Kammerlinghorn gehen soll. Den hier auf der Mittereisalm befindet sich die Abzweigung. Zudem ist hier auf der Alm auf  1325 Metern schon alles von einem leichten Reif überzogen. Im Hintereis wirds also nicht gemütlicher werden.
Doch ich entschliese mich weiterzugehen und notfalls umzudrehen.
Ab der Mittereisalm geht es nun über wunderschöne Waldwege hinauf zu Hocheisalm. Auch hier Rauhreif im Gras.


Direkt hinter der Alm führt der Weg nun ins eigentliche Hintereiskar. Bald ist man aus dem Wald heraußen und gelangt in den großen Kessel.

Genau in der Mitte durch führt der Weg auf die Hocheisspitze. Man ziehlt genau auf die Scharte in der Bildmitte. Links davon ist der Gipfel.
Nun kann man entweder im Geröll links des großen Felsriegels aufsteigen, oder viel weniger anstrengend direkt über die Felsen.
Auf den Felsen ist wenigstens kein Schnee, daher sowieso die bessere Option.
Vereinzelt gibt es hier noch alte Markierungen und Steinmandl, denen folge ich und sie leiten in etwa bei der Hälfte auf die Felsen.
Ein Blick zurück eröffnet wieder herliche Aussichten auf die Reiteralm. Im Vordergrund das Hocheishörnl.
Auch Gemsen sind heute sehr viele unterwegs. Bin ich doch der erste der hier heute aufsteigt.
Sobald ich den Felsriegel überwunden habe muss ich wieder über hart gefrohrenen Schnee aufsteigen. Was ziemlich unangenehm ist. Die Schneeauflage ist nur ein paar cm und somit lassen sich nur schwer Tritte reinschlagen.


Die letzten Meter zur Scharte gehts noch zwischen etwas vereisten Felsen hinauf, aber auch das ist mit etwas Vorsicht gu zu schaffen.

Und oben in der Scharte angekommen steht ich nun endlich in der Sonne!
Hier führt nun nach Links der Grat auf den Gipfel. Es ist zwar hier etwas ausgesetzter, dafür aber weniger Schnee. Vorsichtig steige ich die letzten Meter hoch zum Gipfelkreuz.


Nach drei Sunden auf der Hocheisspitze auf  2521 Metern.
Die Aussicht ist grandios!
Von Nord nach Süd:
Hinterberghorn (nördlicher Teil der Hocheisumrahmung) und dahinter die Reiteralpe

Hochkalter
Watzmann und Wimmbachgrieß
Hundstod und ganz hinten der Hochkönig
Alpelhorn und dahinter im Nebel das Steinerne Meer
Im Zoom Groß Glockner
Hochkammerlinghorn und Kammerlinghorn (südlicher Teil der Hocheisumrahmung)
Da immer wieder Nebel aufzieht und es dann gleich ziemlich kalt wird, bleib ich nicht lange am Gipfel und begib mich wieder an den Abstieg.
Wieder in der Scharte.
Es geht nun eigentlich viel besser nach unten als ich mir das gedacht habe und schnell erreiche ich den untern Teil des Schneefeldes.
Ab hier könnte man wenn kein Schnee liegen würde nun schön im Geröll abfahren, so klettere ich aber wieder den Felsriegel hinunter. Diesmal aber bis ganz ans untere Ende.
Von unten blicke ich nochmal zurück ins Hocheis. Zwei Bergsteiger steigen gerade auf. Allerdings sind sie nicht über die Felsen aufgestiegen, was heute aber sicher die bessere Wahl gewesen wäre. Ich bin hier ganz rechts im Bild zwischen den Felsen hochgestiegen.

Über den wunderschönen Weg geht es wieder hinunter zur Hocheisalm.
Im Wald hat man einen guten Blick auf das Vorderberghörnl und da es an der Hütte erst 12Uhr ist, werde ich ihm noch einen Besuch abstatten.

Es geht erst wieder durch ein sehr schönes Waldstück, nach einem kurzen Gegenanstieg zwischen rießigen Blöcken hindurch und dann steil hinauf zu einer Wiese.


Hier sieht man schon schön den Gipfelaufbau.
Oben am Grat sieht man nun ins herrliche Sittersbachtal hinein und die Gipfelziele für die zukünftige Touren in der Kaltergruppe lachen mich an :-)
Es geht nun noch über ein paar leichte Felsaufschwünge weiter und schon stehe ich nach einer Stunde ab der Hocheisalm am Vorderberghörnl.
Blick in Richtung Hochkalter
Blick in Richtung Hocheishörnl und Hinterberghorn.
Am selben Weg geht es nun wieder zurück, vorbei an der Hocheisalm und Mittereisalm hinuter zur Bindalm.
Dabei hat man noch schöne Ausblicke zum Hintersee.
An der Bindalm aufs Radl geschwungen und nach einer Viertel Stunde Bergabfahren  ist man zügig wieder beim Parkplatz.

Meine heutige Tour:
Höhenprofil:

Mein Weg durchs Hocheis. Links Aufsteig, rechts Abstieg.
Übersicht Hochkaltergruppe

Tourdaten:
Parkplatz Hintersee - Bindalm: ca. 7km 350hm mit dem Radl
Bindalm - Hocheisspitze: ca. 6km 1385hm
Zusätzlich Hocheisalm - Vorderberghörndl - Hocheisalm: 4,7km 550hm
Gesamt:
14km 355hm Rad ca. 1 Stunde
16,7km 1935hm Zu Fuß - 7:15 Stunden reine Gehzeit (inkl. vieler Fotostopps)







4 Kommentare:

  1. Wieder mal eine sehr schöne Tour! Das gehen bei dem Schnee stelle ich mir an den ausgesetzten Stellen allerdings schwierig vor.
    Und noch nachträglich Glückwunsch zum Postalmberglauf! Auch da waren die Wetterbedingungen ja etwas widrig.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo!
      So ausgesetzt war es nicht, nur am Gipfelgrat ein bisserl. Aber es war ziemlich steil, da darf man sich auch keinen Fehltritt erlauben, sonst landet man mit ziemlich viel Schwung in den Felsen...
      Jaja, auf der Postalm war es etwas ungemütlich :-)
      lg Andi

      Löschen
  2. Hallo Andi,
    das ist ja wirklich keine einfache Tour!
    Während du dich über Schneefelder begibst, freue ich mich hier im Flachland über die Wiederkehr des Sommers und hüpfe in jeden See, der mir begegnet! :D

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja stimmt, unter diesen Umständen war es nicht so einfach, aber ansonsten ist diese Tour nicht wirklich schwer. Leichte Kletterei im untersten Shwierigkeitsgrad. Nur anstrengend ist das riesige Schotterfeld wohl auch bei guten Verhältnissen. Trotzdem eine herrliche Tour. Oder gerade deswegen, da dadurch die Tour nie überlaufen ist!
      lg Andi

      Löschen