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Montag, 23. Mai 2016

Schafberglauf - Mensch gegen Dampflok am 22.Mai.2016


Relativ kurzfristig hab ich mich letzte Woche dazu entschieden dieses Jahr mal beim Schafberglauf in St.Wolfgang teilzunehmen.
5,83 Kilometer geht es rauf auf den Berg. Die Herausforderung sind aber natürlich die 1190hm von der Talstation der Zahnradbahn bis hinauf zum Bahnhof knapp unterhalb des Schafberggipfels der sich auf 1782m befindet.
Gelaufen wird gegen die Zahnradbahn, welche etwa 45 Minuten hinauf zum Gipfel braucht. Das können freilich nur die Besten der Besten unterbieten. (Der Streckenrekord aus 2007 liegt bei 43 Minuten.) Für alle anderen ist es wie auch bei den allermeisten anderen Wettkämpfen eben ein Wettlauf gegen die Zeit, den Berg und den inneren Schweinehund...
Meine morgentliche Wettkampfvorbereitung war diesmal relativ kurz - Aufstehen - Bad - schnell zwei Marmeladebrote - und mit dem Auto weggedüst - da ich anders als geplant irgendwie um eine Stunde zu spät aufgewacht bin. Naja, aber vielleicht hat so ein frühmorgentlicher Vorwettkampfstress ja auch seine positiven Eigenschaften auf die Laufleistung. Auf alle Fälle war ich dann, nachdem ich meinen Papa zuvor auf der anderen Schafbergseite abgesetzt hatte von wo aus er diesen im Wanderschritt besteigen wollte, doch zeitlich recht passend in St. Wolfgang angekommen.
Dort schnell die Startunterlagen abgeholt, den Rucksack für den Transport auf den Gipfel in der Bahn deponiert und noch kurz warmgelaufen und schon ging es um 9:30 pünktlich los.
Angeführt wurde das Feld von der Vorjahresiegerin (noch vor allen Männern) und fünffachen Berglaufweltmeisterin Andrea Mayr. Nach dem zuerst etwa 300-400 Meter neben der Bahntrasse auf der Straße gelaufen wird, wechselt man dann auf die Trasse und von nun an geht es immer ziemlich gleichmäßig steil bergauf. Das steilste Stück mit 26% Steigung, im Durchschnitt 24%.
Ich habe mich gut im Starterfeld eingereit und komme schnell in einen gleichmäßigen Laufrhythmuss. Nach etwa 10 Minuten brennen aber die Waden und Oberschenkel und der Laufschritt wird zum schnellen Gehschritt. Ab und zu wedre ich überholt, manchmal überhole ich selber. Dies ist aber gar nicht so einfach. Den der Großteil der Strecke wird auf kleinen Betonplatten gelaufen. Für jeden Überholvorgang muss man ins grobe Kiesbett ausweichen, was immer recht viel Kraft kostet. Trotzdem kommt man schnell in einen schönen Flow, da es immer sehr gleichmäßig hochgeht.
In der Sonne ist es schon ordentlich heiß und ich freu mich über jedes Stück, das wieder in den Wald hineingeht. Der Schweiß fliest in Strömen, doch das Rennen macht Spaß und ich fühle mich gut. Zwar brennen die Waden, aber der Puls ist konstant und das Tempo sehr gut kontrollierbar. Geliebäugelt habe ich mit einer Zeit von unter einer Stunde, doch die ständige Kontrolle der zurückgelegten Höhenmeter, sagt mir schon bald, dass sich das wohl nicht ganz ausgehen wird. Nach 55 Minuten hab ich dann die 1000hm Marke erreicht, weiß aber damit auch dass sich das nicht mehr unter einer Stunde ins Ziel ausgehen kann. Denn obwohl ich gefühlt zum Schluss noch etwas Gas geben kann und auch noch einige andere Läufer überhole, läuft mir die Zeit davon. Kurz unterhalb der Bergstation, führt die Bahntrasse durch einen Tunnel, der von den Läufern außenrum über den Wanderweg gelaufen werden muss. Das kostet natürlich auch noch mehr Zeit, macht aber auch mehr Spaß und die letzten Meter zum Bahnhof und Zieleinlauf werden von den allermeisten Läufern noch mal im Sprint zurückgelegt. Nach 1:02:56 laufe ich ins Ziel ein.
Kurz bin ich etwas geschafft, aber bei weitem wieder schneller erholt als nach einem flachen Wettkampf und so fühlen sich die Beine auch gleich wieder so an als wär nie was gewesen. Nachdem ich meine Energiespeicher am super Zielbuffet wieder mit reichlich Kuchen und Freibier :-) aufgetankt habe bin ich dann mit meinem Papa der mittlerweile auch am Gipfel war noch gemütlich rüber zur Spinnerin, dem Nebengipfel des Schafbergs, gewandert. Dort ohne dem ganzen Trubel das tolle Wetter genossen und dann über den Wanderweg wieder gemütlich hinunter nach St. Wolfgang abgestiegen.

Fazit:
Ein Berglauf der etwas anderen Art. Gelaufen wird die meiste Zeit entweder auf Betonplatten oder auf festem Kies/Bruch. Nur kurz auf dem Wanderweg. Trotzdem eine klasse Veranstaltung mit einem starken Teilnehmerfeld. Andrea Mayr hat natürlich die Damenwertung gewonnen, gesamt musste sie sich nur vom Ex-Langlaufprofi Christian Hoffman um ein paar Sekunden geschlagen geben.
Mit dabei war auch der Andi Goldberger, der ja auch bei so einigen Läufen an den Start geht. Mithalten konnte ich da mit seinen 57:28 leider auch nicht ganz.
Die Veranstaltung ist perfekt organisiert und es blieben eigentlich keine Wünsche offen. Auf der Strecke gab es zwei Verpflegungsstellen, was ich für absolut ausreichend hielt, bei dem heißen Wetter gestern aber sicher auch nicht zu viel war. Nach dem Rennen kann man entweder kostenlos mit der Dampflok wieder nach unten fahren oder wie es sehr viel machten wieder auf der Bahntrasse oder am Wanderweg den Berg  runter laufen.

Ergebnis:
5,83km 1190hm  1:02:54
Gesamt: Platz 84 / 222
Männer: Platz 80 / 192
M30:      Platz 28 / 48

Siegerzeit Männer: 44:57
Siegerzeit Frauen:  45:09

Startgelände
Startgelände mit Schafberg im Hintergrund

Läufer im Zielsprint
Läufer im Zielsprint

Läufer im Zielsprint
Ziel am Schafbergbahnhof

Zielgelände
Bahnhof und Schafberghotel am 1782m hohen Schafberggipfel

Wolfgangsee mit Dachstein im Hintergrund

180° Panorama Spinnerin, Wolfgangsee, Bahnhof




Spinnerin

Madonna kurz unterhalb des Gipfels der Spinnerin mit Blick auf den Schafberg


Bahnhof Mittelstation

Laufstrecke

Schafbergalm

beim Abstieg über den Wanderweg

St. Wolfgang und Schafberg




10 Kommentare:

  1. Steil!
    Im wahrsten Sinn des Wortes!! :D

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  2. Hallo Doris!
    Ja, war wirklich steil! Und dafür, dass ich in den letzten Monaten eigentlich gar kein Berglauftraining und fast keine Höhemeter gelaufen/gewandert bin, bin ich doch sehr zufrieden mit dem Ergebnis!

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  3. Krass und super Zeit...Glückwunsch!
    Da kommt ein schöner Schnitt auf den VK dabei raus. 1000 Höhenmeter in unter 55 Minuten...da geht was!
    Der Schnee schmilzt und Andi ist bereit! ;-)

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    1. Hey Steve!
      Dankeschön!
      Die Zeit ist allerdings nicht überzubewerten, bzw. nur schwer vergleichbar, denn es war ja fast kein Trailanteil sondern meist auf diesen Betonplatten. Das macht schon noch ein gutes Stück schneller.
      Trotzdem, ich könnte eigentlich mal schauen wie schnelle ich auf den Hochstaufen raufkomme :-)

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    2. Klar...Padinger Alm bis Gipfel über Bartlmahd.
      Ich denke die sub60 schaffst du

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    3. Ach ich weiß nicht... werde ich eher nicht packen, aber ich denke ich werde heuer sicher mal eine Versuch starten!

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  4. Moin Andi,

    coole Sache! Einen ähnlichen Lauf könnte ich am Wochenende auch machen, natürlich flach, aber auch gegen eine Dampflok. Mensch gegen Maschine heißt der Lauf. Leider wird das wegen meiner nöligen Gräten nichts.

    Aber solche Aussichten wie auf dem Schafberg könnte ich mir da auch nicht erlaufen.

    Glückwunsch zum Finish!

    VGV

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    1. Hallo Volker!
      Hey, dann sieh zu dass deine nöligen Gräten wieder in Schwung kommen :-)
      Den Schafberg kennst du ja auch schon fast aus nächster Nähe. Der Falkenstein ist ja quasi ein Ausläufer davon...

      Dankschön,
      lg Andi

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  5. Ich habe mir den Lauf heuer gegeben: https://zellhoferunterwegs.wordpress.com/2017/05/22/20-05-21-05-2016-st-wolfgang-schafberglauf

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    1. Hallo!
      Hab mir deinen Bericht durchgelsen. Der Lauf ist wirklich steil, aber auch bei weit weniger steilen Sachen, ist es ganz normal, das die steilsten Anstiege gegangen werden. Ich denke am Schafberg können nur die allerbesten alles laufen.
      Ein paar interessante Läufe sind in deinem Blog dabei! Viel Spaß weiterhin beim Traillaufen!
      Gruß Andi

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