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Sonntag, 7. August 2016

Bergtour durchs Sittersbachtal auf den Hinterbergkopf (2247m), Hochkaltermassiv am 03.08.2016


Diese Woche gings wieder mal ins Hochkaltergebirge.
Mit dabei war dieses mal meine Schwester, mit der ich mir schon lange mal eine gemeinsame Bergtour vorgenommen habe und nun hat es endlich mal geklappt.
Ausgesucht habe ich für uns das Sittersbachtal. Hier wird einem nämlich allerhand geboten.
Eine urtümliche Landschaft, eine atemberaubende Aussicht, einsame, unmarkierte Wege und Pfade, eine fantastische Tier und Pflanzenwelt, tolle Felsszenerien und je nach Bergerfahrung auch einige unterschiedlich schwierige Gipfelziele.
Wir haben uns heute für die Wanderung hinauf zur Sittersbachscharte und dann zum kurzen und unschwierigen Aufstieg auf den Hinterbergkopf entschieden.


Los gings am Wanderparkplatz am Hintersee bei  der Nationalparkinformation.
Am Morgen war noch wenig los, denn die meisten Wanderer kommen erst wenn die Wanderbusse von hierweg starten.
Nationalparkinfostelle direkt am Ausgangspunkt
Wir marschierten erst am Wanderweg Richtung Hochkalteraufstieg, zweigten von diesem aber bereits kurz nach der Überquerung des Klausbaches ins Sittersbachtal ab.
Klausbach
Hier gibt es keinerlei Wegweiser und nur äußerst selten irgendwelche alte Markierungen. Man sollte sich die Wanderkarte zuvor also gut anschauen, bzw. mit GPS unterwegs sein, wenn man jede Abzweigung gleich auf Anhieb richtig erwischen will, sonst könnte es etwas schwierig mit der Wegfindung werden.
Die Wege sind im Wald etwas zugewachsen, aber meist deutlich zu erkennen. Allerdings auch ziemlich nass vom Morgentau und dem Regen der Nacht.
es geht durch den nassen Wald


Noch ist es etwas wolkig, aber es sollte ein richtig schöner Tag werden.
Etwas rutschig geht es steil den Wald rauf, bis man in die Latschenzone kommt und die Wege etwas trockener werden.
Der Wald und die Latschen sind voll mit Bergblumen und man muss einfach immer wieder zum Fotografieren stehen bleiben.



Auch die Ausicht auf die gegenüberliegende Reiteralpe mit dem imposanten Stadelhorn und den Mühlsturzhörnern zeigt von ihrer schönsten Seite in der Vormittagssonne.
Sobald man die Latschen zum Großteil durchquert hat, überschreitet man eine Geländeschwelle und das Tal breitet sich vor einem aus. Man betritt hier eine riesige Arena, in welcher wir völlig alleine sind. Naja, also es sind keinerlei Menschen hier heroben. Dafür Murmeltiere, Salamander und rudelweise Gämsen. Ein wares Tierparadies ist das hier oben. Die Tiere lassen sich auch kaum durch uns stören, beowachten uns aber sehr genau.
Das Tal wird weiter. Rechts türmt sich das Hinterberghörnl auf.




Im unterem Teil des Tals, befindet sich neben dem Weg ein großer Felsen, an welchem wir eine kurze Rast einlegen und die Umgebung um uns genießen.

Ab hier wird der Weg, welcher eigentlich nur noch eine schwach zu erkennende Spur ist, immer spärlicher. Aber das Gelände gibt die Richtung vor und doch gar nicht so wenige Steinmandl zeigen uns das wir richtig unterwges sind. Man kann sich hier eigentlich nicht verlaufen (außer eventuell bei schlechter Sicht) nur könnte es etwas schwierig werden den Weg durch die Latschen auf Anhieb zu finden, aber eigentlich geht es immer links neben dem Bach hoch in Richtung Sittersbachscharte.
Zuerst wird der Blick auf die Wimbachschneidspitze frei, etwas später der Blick auf die Sittersbachscharte und den Hinterbergkopf.
Blick zurück. Im Hintergrund die Reiteralm.

Die Wimbachschneidspitze in der Bildmitte

mittig Hinterbergkopf, rechts Wimbachschneidspitze
Wir sind nun mitten im Sittersbachtal.
Links von uns könnten wir nun weglos über steiles schroffiges Gelände zum Steintalhörndl hochsteigen. Gerade aus geht es zur Sittersbachscharte und den Hinterbergkopf. Rechts von uns erheben sich Hinterberghörndl und Hocheisspitze und man könnte nach rechts zur Wimbachschneidspitze aufsteigen.

180° Panorama, links Steintalhörndl, mittig Sittersbachscharte, Hinterbergkopf und Wimbachschneidspitze, rechts Hocheisspitze und Hinterberghörndl

Rudelweise Gämsen
Wir gehen immer weiter gerade aus nach hinten ins Tal hinein.
Der letzte Aufschwung hinauf zur Scharte wird nochmals etwas steiler, ist aber nicht schwierig zum Hinaufsteigen. Wenn man den Steinmandl folgt, geht es sogar fast treppenartig über Steigspuren nach oben.
letzter Aufschwung zur Sittersbachscharte


gut gestuft
Und dann sind wir oben auf der Schneid.
Vor uns erhebt sich mächtig König Watzmann über dem Wichbachgrieß.
Im Hintergrund die markanten Teufeshörner.
auf der Sittersbachscharte

König Watzmann

Teufelshörner im Zoom
Kurz kann einem hier schon etwas schwindlig werden wenn man plötzlich über die andere Seite so  steil nach unten sieht. Aber es ist hier nicht besonders ausgesetzt und wir wenden uns gleich darauf weiter nach rechts zum Aufstieg auf den Hinterbergkopf.
Aufstieg zum Hinterbergkopf (Gipfel noch nicht ganz sichtbar) und rechts die Wimbachschneidspitze
Der Aufstieg ist nun etwas felsiger, aber auch unschwierig und schon kurz darauf stehen wir auch am kleinem Gipfel der mit einem riesigem Gipfelkreuz aus massiven Holzbalken geschmückt ist.
am kleinen aber feinen Gipfel, Hinterbergkopf 2247m

am Hinterbergkopf, im Hintergrund Wimbachschneidspitze und Hocheisspitze
 
Obwohl die Gipfel rundherum alle noch ein bisserl höher sind hat man hier eine wirklich tolle Aussicht in die Berchtesgadener Bergwelt.
Steintalhörnl

Wimbachgrieß mit Watzmann links, Teufelshörner und Funtenseetauern mittig, Hochkönig ganz hinten, Gr. Hundstod rechts

Hundstod, Breithorn?, Seehorn, Alpelhorn, von links nach rechts

tolles Felsgelände auf der Wimbachschneid


Blicke ins weite Sittersbachtal
Hier oben lässt es sich wirklich aushalten und nach langer Zeit und einer ordenlichen Jause geht es auf dem Aufstiegsweg wieder nach unten.
Wir halten uns nun aber etwas weiter links und klettern teilweise direkt durchs Bachbett um die tolle Umgebung noch besser aufsaugen zu können.
wieder am Abstieg

Sittersbach

Sittersbach

Es wird nun schon etwas warm in der Sonne und so freuen wir uns auch als wir wieder in den schattigen Wald eintreten. Nochmals queren wir wie im Anstieg kurz den Forstbegangsteig, welcher sich hier etwa auf 1300m um den halben Gebirgsstock schlängelt, bevor es wieder hinunter zum Hintersee und somit zurück in die Zivilisation geht.
ein ganz kurzes Stück entlang des Forstbegangsteiges

Todholz im Nationalpark

ein letzter Blick zurück nach oben, Bildmitte Steintalhörnl, rechts Hinterberghörndl, dazwischen das Sittersbachtal

Fazit:
Eine tolle Tour, ca. 18-19km und 1500hm, durch eine faszinierende Landschaft, auf der man sicherlich nicht allzuvielen anderen Menschen begegnet, dafür umso mehr Gämsen und mit etwas Glück auch Murmeltieren. Wir haben leider nur zwei gesehen.
Da ins Sittersbachtal keinerlei Wegweiser führen, kommen auch nur so wenige Wanderer hier hoch. Das bedeutet aber auch, dass es hier kaum Markierungen gibt und man sich im oberen Teil des Tals und auf die Gipfel den Weg selbst suchen muss.
Sicher war ich hier nicht zum letzten mal heroben, zumal ich ja auch von hier aus noch auf die Wimbachschneidspitze(2368m) und das Steintalhörndl(2468) hinauf muss. Letzteres dann vermutlich als Überschreitung ins Steintal. Aber mal abwarten wann sich das ergibt, denn vom Gipfel aus haben sich auch schon wieder andere Berge ins Bergsteigerhirn eingebrannt, welche auch noch alle erklommen werden wollen/müssen :-)

BERG HEIL!


3 Kommentare:

  1. Wow, was für eine geniale Tour und was für geniale Bilder.
    In dieser Ecke war ich bisher auch noch nicht...Mensch Andi...wo soll ich denn dieses Jahr noch überall hin? ;-)
    Mal schauen was dieses Jahr noch so alles kommt

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    1. Die Gegend dort is wirklich echt schön, kann ich nur empfehlen!
      Aber was würde denn ich da sagen, was die Tourenziele betrifft, du brauchst ja nur aus der Haustüre zu gehen und stehst ja quasi schon am Berg :-)
      Die Tour ist allerdings eher zum Entschleunigen, als zum Rauflaufen. Klar kann man das auch machen, man muss halt dann ziemlich oft stehen bleiben zum Genießen und Fotografieren :-)

      Gruß Andi

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  2. Wow, du hast wirklich ein Gespür für einsame Bergschmankerl!
    Dort könnte man sich ja voll austoben. Genau mein Ding. Ich muß wohl öfter mit dir mitgehen.
    Wie immer super Bericht und tolle Fotos. Wie `läufts` eigentlich?

    Gruß

    herbert

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