Menü

Donnerstag, 8. September 2016

Kreuzreifhorn (2465m) und Gr. Reifhorn (2488m) - Loferer Steinberge - am 08.09.2016


Heute gings wieder mal auf den Berg. Meine erste Tour in den Loferer Steinbergen. Wurde also mal höchste Zeit dort vorbeizuschauen.
Als Gipfelziel hab ich mir das Große Reifhorn ausgesucht. Zwar nicht der höchste Gipfel dort, aber wenn man durch Lofer durchfährt, sicher einer der markantesten.


Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz im Loferer Hochtal auf ca. 800m Höhe.Direkt am Parkplatz beginnt der Wanderweg. Also nix mit elendslangem Forststaßenhatscher. Schon mal der erste Pluspunkt für die Loferer Steinberge.
Der Weg windet sich schon hinauf durch den Wald in Richtung Schmidt-Zabierow-Hütte.
Schön langsam geht die Sonne auf und die Flanken des Breithorns erstrahlen im ersten Licht.
Zurück ins Tal hat man einen herrlichen Blick auf das Staufenmassiv und die anderen Bad Reichenhaller Berge.
Nachdem man nach etwa 900hm aus dem Wald herauskommt erreicht man eine Geländekante und zuerst wird der Blick auf das Gr. Ochsenhorn, mit 2513m der höchste Gipfel der Loferer, frei, und kurz darauf auch auf die Hütte und die Reifhörner.


Kurz unterhalb der Hütte teilt sich der Weg zum ersten mal und es geht zuerst nach links in Richtung Ochsenhorn und Reifhorn weiter und kurz darauf die zweite Gabelung und man wendet sich wieder nach rechts zu den Reifhörnern.
Zuerst geht es über große Platten und karstiges Gelände noch leicht an den Felsriegel heran.
Dann beginnt die leichte Kletterei. Zumeist im ersten Schwierigkeitsgrat.



Von einem Band wird immer wieder aufs nächste hochgeklettert und so umrundet man die Nas´n. Eine Felswuls am Nordseitigen Ausläufer der Reifhörner. Man wechselt somit von der schattigen Nordwestseite auf die sonnige Ostseite.
Über Bänder und kleine Felsstufen geht es weiter empor bis man unter die Felswände unterhalb der Einschartung zwichen Großem und Kreuzreifhorn gelangt. Ab hier wird die Kletterei etwas anspruchsvoller, liegt aber immer meist noch im ersten Gard. Nur ein paar kurze Stellen sind vielleicht Zweier.
Direkt in die Scharte zwischen den beiden Gipfel wird dann durch eine steile Rinne hinaufgeklettert.
Nun geht es zuerst nach rechts weiter zum etwas niedrigerne Kreuzreifhorn.

Über ein paar kleine Stufen erklettert man den Gipfelgrat.
Die Schlüsselstelle zum Kreuzreifhorn wurde durch etliche Stahlbügel und Griffe erheblich erleichtert. Das wäre hier sonst mindestens ein Dreier.
Danach geht es etwas einfacher weiter zum Gipfelkreuz.

Ein fantastischer Aussichtsgipfel in alle Richtungen!
Mitterhorn und Breithorn

Blick nach Lofer

Ochsenhorn Reifhorn Mitterhorn Breithorn

Östliches Reifhorn und Tauern
Lang bleibe ich nicht, denn es geht ja noch rüber zum Hauptgipfel.
Vom Kreuzreifhorn hat man einen guten Überblick über den Aufstiegsweg zum Gr. Reifhorn.
Es geht zuerst aus der Scharte über einen kleinen Bauch, dann weicht man dirket unterhalb der zweiten Steilstufe nach rechts auf ein Band aus und klettert danach durch eine Rinne wieder auf den Gipfelgrat.
So der Plan.
Ich steige also wieder in die Scharte hinunter.
Der zu überkletternde Bauch ist hier sicher die Schlüsselstelle der ganzen Tour. Nicht sehr hoch nur ein paar wenige Kletterzüge, aber links und rechts gehts doch runter. Die Griffe sind auch nicht sehr groß. Aber wenn man mal die ersten Tritte gesetzte hat ist das Ganze auch schon wieder vorbei und eigentlich weit weniger schwer als es zuererst aussieht. Ich würde die Schwierigkeit mit II+ einordnen. Vielleicht auch III-.
Die zweite Steilstufe. Könnte eigentlich auch machbar sein, aber man muss da ja auch wieder runter, und das trau ich mir nicht zu. Also nach rechts auf das Band ausweichen.
zweiter Aufschwung

Man geht bis ans Ende des Bandes und klettert dann in einer kurzen Rinne (II) wieder auf den Grat.
Oben am Grat ist das schwierigste geschafft und man geht rüber zum Gipfel, welcher mit einem Stainhaufen markiert ist.
Jetzt ist erst mal Gipfelpause angesagt.


Östliches Reifhorn
Danach muss man natürlich auch alles wieder abklettern. Aber auch das ist für mich gut machbar und es geht nun über den Aufstiegsweg auch wieder nach unten.

Wieder zurück über die großen Platten an der Gabelung Schmidt-Zabierow/Ochsenhorn, überlege ich noch kurz wie lange ich wohl noch aufs Ochsenhorn brauchen würde. Vermutlich aber noch zusätzliche 3 Stunde und sicher noch zusätzliche 700hm. Da ich bereits knapp 1700 in den Beinen habe und in 10 Tagen der Wachamarathon ist, lass ich es für heute gut sein und steige wieder hinunter ins Tal.
Unterwegs kommen mir sehr viele Wanderer entgegen, wovon sich die meisten ziemlich plagen. Auch kein Wunder beim Aufstieg in der größten Mittagshitze.
So gesehe bin ich froh als ich wieder in den schattigen Wald eintauche und dann auch schnell wieder zurück am Parkplatz bin.

Die Reifhorngipfel hatte ich übrigens ganz für mich alleine. Erst im Abstieg kamen mir noch zwei Bergsteiger entgegen.
Nach 5 1/2 Stunden und 1680 Höhenmetern geht eine wirklich schöne Tour zu Ende, die von der Schwierigkeit gut gepasst hat. Viel mehr hätte ich da allerdings nicht mehr vertragen. Genau richtig eben.
Die Lofere Steinberge haben mich heute wirklich sehr beeindruckt und da es da ja noch einige andere große Gipfel gibt, werden die mich sicher noch öfters sehen.

BERG HEIL



6 Kommentare:

  1. Die Loferer...Da bin ich vor gut 15 jahren mal eine Überschreitung gegangen. Mit Birnhorn und co.. Tolle eindrucksvolle Gegend wie deine Bilder beweisen.
    Gipfelkreuze stehen noch. Ich musste dort jedoch keines reparieren. Aber auf meine Leistung am Hörndl bin ich schon stolz. So ganz ohne Hammer und Werkzeug eine so dauerhafte Reparatur zu vollbringen...Handwerker eben.
    Jetzt gehts ans eingemachte bei dir. Wünsch dir vorab einen perekten Lauf. Bin echt gespannt wie es dir ergeht. Wir hören uns.
    Gruß

    Herbert

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Herbert!
      Die Reparartur am Hörndl hätte sonst sicher keiner so gut hinbekommen:-)
      Die Lofer sind wirklich klasse, was ich jetzt auf der einen Tour so mitbekommen habe. Dürfte auch ein tolles Klettergebiet sein, denn es sind zumindest sehr viele Kletterer unterwegs. Könnt ma ja auch mal eine leichte our machen...
      Das Birnhorn ist übrigens in den Leoganger Steinbergen drüben. Aber ist ja zumindest die selbe Gebirgsgruppe, also nicht ganz falsch :-)

      Danke, schaun ma mal was sich beim Marathon ausgeht...
      Danach mach ma wieder was gemeinsam!
      Gruß Andi

      Löschen
  2. Wow, wieder mal eine coole Tour Andi...genial.
    In den Loferern war ich bisher auch noch nicht unterwegs, will ich mir aber unbedingt auch mal anschauen. Steht eigentlich schon viel länger auf meinem Plan.
    Aber ich bin nicht so der Kletterer und gerade das Abklettern mag ich überhaupt nicht. Werde mir dann wohl einen etwas leichteren Gipfel aussuchen.

    Weiterhin viel Erfolg für die Marathon-Vorbereitung...das wird schon!

    Viele Grüße

    Steve

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Steve!
      Die Loferer sind super, aber ich denke mehr Bergsteig/Klettergebiet als Traillaufgebiet. Aber du kannst das ja auch sicher laufen :-)
      Abklettern, wer mag das schon :-)
      Wirklich schwer ist das Reifhorn nicht, ist eigentlich nur die eine Stelle, aus der Scharte, wo ich mir etwas unsicher war. Aber im Nachhinein gesehen wars überhaupt kein Problem. Du bist auch schon z.B. den kl. Watzmann am Normalweg auf und abgeklettert. Würd ich ählich oder sogar noch ein bisschen schwieriger einschätzen.

      Danke! Nächste Woche ist es schon so weit! Ich bin guter Dinge :-)
      Gruß Andi

      Löschen
    2. Da hat mir der Gendarm aber gehörig Respekt eingeflößt. Mit Expresse (A0) gings dann aber. ;-)

      Löschen
  3. Hab jetzt extra mein altes Tourenbuch rausgekramt und nachgeschaut was ich damals tatsächlich gemacht habe. 2003 wars: Leoganger mit Reifhorn, Mitterhorn, Rothorn, Seehorn, also echt eine gehörnte Tour. Birnhorn war ich daher noch nie......so viel zum Gedächtnis.

    AntwortenLöschen