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Samstag, 25. Juni 2016

Überschreitung von Kl. und Gr. Pyhrgas (2248m), Ennstaler Alpen, am 21.Juni 2016

Eigentlich wäre diese Woche ja ein Traillauf über das Höllengebirge auf dem Plan gestanden. Leider hat das erkältungsbedingt nicht ganz geklappt. Also musste Ersatz her. Der Herbert, mit dem ich auch übers Höllengebirge wollte, hat dann die Pyhrgasüberschreitung vorgeschlagen. Etwas wandern und ein bisschen leichtes Klettern sollte schon möglich sein. Außerdem hab ich mir diese Überschreitung auch schon mal vor Ort angeschaut, bin damals jedoch wieder umgedreht, da ich mich alleine nicht ganz drüber getraut hatte. Diesmal sollte das zu zweit aber klappen, also gings ab Richtung Spital am Phyrn zur Haller Mauer in die Ennstaler Alpen.

Ausgangspunkt war der Parkplatz Singerskogel. Von hier wanderten wir hinauf, teils über Forststraßen, teils über Wanderwege, zur Gowilalm.
Erste Blicke auf das heute zu Überschreitende Geschwisterpaar werden frei.

Nach nicht ganz einer Stunde auf der noch verschlafenen Gowilalm.

Über die Alm, vorbei am Weidevieh mit einigen Jungtieren, geht es nun hinauf zum kleinen Pyhrgas.

Das Wetter ist ideal zum Wandern. Leichte Bewölkung, aber trotzdem tolle Ausblicke.
Blick übers Garstener Tal und rüber zum Prielmassiv, von welchem sich die Gipfel unter der Wolkendecke verstecken.
Gut gelaunt steigen wir schnell höher und der Grat zwischen "Kleinem" und "Großen" breitet sich immer weiter vor uns aus. Von hier aus sieht das Ganze gar nicht mal so einfach aus.
Ganz links im Bild ist ein kleines Fensterl zu erkennen. Technisch gesehen die Schlüsselstelle der Tour.


Kurz darauf sind wir auch schon am kleinen Pyhrgas mit seinen 2023m Höhe.
 Blick nach Osten...
 und zum Scheiblingstein.

Nach einer kurzen Pause beginnt nun aber der spannende Teil der heutigen Runde.
Der Herbert weiß wo´s lang geht.
Gleich zu Beginn kommt man zur ersten und auch einzigen Abkletterstelle der Überschreitung. Im zweiten Grat muss man ins besagte Fensterl abklettern und auf der anderen Seite wieder hochklettern.
Dann gehts weiter über leichtes Schroffengelände mit immer wieder mal kurzen und manchmal auch leicht ausgesezten Kletterstellen. Die Ausgesetztheit ist aber nie beonders groß und obwohl ich schon länger nicht mehr in solchem Gelände unterwegs war klappt das eigentlich gleich wieder ganz gut.

Die ersten Schwierigkeiten sind geschafft.
Rückblick zum kleinen Pyhrgas. Und Blick nach vorne zum Großen, der sich mächtig vor uns aufbaut.

Das nächste Stück ist meist Gehgelände bis sich der Grat aufteilt. Nach links zieht er hinüber zum Scheiblingstein, was sich auch gut kombinieren ließe. Wir halten uns nach rechts.
Nun steilt das Gelände deutlich auf und es wird etwas schroffer.

Man weicht nun etwas mehr nach links auf die Südflanke aus, bis es hier allerdings immer steiler wird und zieht dann wieder hinauf zum Grat.
Vor einem Steilstück wechselt man nun auf die Nordseite und es geht über ein Band ein Stück durch die Wand. Dieser Wechsel auf die Nordseite ist mit einem Steinmann markiert und auch der weitere Weg wurde mit ein paar Farbtupfen gekennzeichnet. Etwas Vorsicht ist geboten, da es hier etwas feucht und auch leicht ausgesetzt ist. Der Durchstieg erweist sich dann aber als wesentlich harmloser als es zuvor aussieht.
Über ein breites Band wird nun wieder direkt auf den Grat hochgestiegen.



Ist man wieder am Grat folgt noch einmal eine etwas steilere Kletterpassage im zweite Grat, welche aber ziemlich gute Griffe und guten Fels aufweißt. Wunderschön zum Klettern.

Ist dieses Kletterstück geschafft, steht man auch schon bald unterm Gipfelkreuz welches ab hier ziemlich unschwierig zu erreichen ist.
Gr. Pyhrgas 2248m
Blick zurück zum Kl. Pyhrgas und zum Scheiblingstein
Nach Norden zum Bosruck und der Grimming im Hintergrund.
Nach einer etwas längeren Pause steigen wir über den Bad Haller Steig und über den "Nordgrat" wieder nach unten. Dieser Steig ist zwar teilweise seilversichert, weißt aber keine besonderen Schwierigkeiten auf. Im Frühsommer kann hier allerdings noch einiges an Schnee liegen. Diesmal ist aber bereits alles schneefrei und über ein großes Geröllfeld fahren wir schnell nach unten ins Holzerkar ab.

Aus dem Kar zieht dann ein schön angelegter Steig  wieder hinüber zur Gowilalm.

Nachdem wir uns auf der Alm noch unser wohlverdientes Bier gegönnt haben, geht es wieder zurück zum Parkplatz. Beim Abstieg wählen wir ab der Alm allerdings die westlichereVariante vorbei an der Stefansbergalm. Dieser Weg ist zwar etwa um 15-20 Minuten länger, dafür landschaftlich lohnenswerter.
Nach siebeneinviertel Stunden Gehzeit sind wir dann wieder zurück im kleinen Ortsteil Goslitz und am Parklatz Singerskogel.


 Fazit:
Sehr schöne Überschreitung, die ich/wir sicher nicht zum letzten mal gemacht habe(n).
Etwa zwei Stunden waren wir am Grat unterwegs. Der Weg verläuft logisch, meist direkt am Grat und ist eigentlich gut zu finden. Markierungen gibt es zwischen kleinem und großen Pyhrgas nur in dem Abschnitt wo kurz in die Nordwand gequert wird. Ansonsten unmarkierte Tour.
Die Kletterstellen halten sich eher in Grenzen. Ein paar zweier Stellen, sonst meist I oder Gehgelände.
Insgesamt waren wir ohne den Gipfel- und Hüttenpausen 7 Stunden 15 Minuten unterwegs, bei ca. 14km und 1650 Höhenmetern.

BERG HEIL

8 Kommentare:

  1. Wow, das wäre wohl nix für meine Schwachen Nerven bzw. Höhenangst. Aber schaut toll aus.

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    1. Naja, ich musste mich zu Beginn auch erst wieder etwas an das Gekraxel gewöhnen. Ist nämlich auch schon wieder eine ganze Weile her, dass ich in so einem Gelände unterwegs war. Aber das geht schnell und dann macht es auch gleich wieder so richtig Spaß und man ist sofort wieder am Planen der nächsten Tour :-)
      lg Andi

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  2. Tolle, beeindruckende Tour. Nur die Kletterstellen wären so gar nichts für mich

    Danke für die vielen Impressionen!

    VGV

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    1. Hallo
      Alles eine Gewohnheitsfrage. Zu Beginn meiner "Bergsteigerei" war ich auch ein ziemlicher Angsthase, aber das legt man dann doch ziemlich schnell ab und jedesmal macht es mehr Spaß und bei Touren, die man sich früher gar nicht getraut hätte, denkt man sich gar nichts mehr dabei. Technisch gesehen, sind das ja noch Unternehmungen,die ich mache, die die allermeisten leicht schaffen. Es geht eigentlich mehr darum sich auch sicher am Fels zu bewegen und das kommt eben zum Größen Teil auch durch die Übung und Routine. Das geht wirklich sehr schnell...
      Aber freut mich, dass dir die Bilder gefallen!
      Gruß Andi

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  3. Super Bericht zu einer wirklich grandiosen Tour! Das beste war das Gipfelbier. Genau die richtige Überraschung in diesen Moment!
    Freu mich schon auf mehr (Bier?)! Jetzt aber mal fleißig ám Projekt 179 weiterbasteln....

    Gruß

    Herbert

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    1. Hihi, danke Herbert!
      Freu mich auch schon auf die nächste Tour!!
      Projekt 179 läuft. Start war heute...mehr dazu demnächst.
      Gruß Andi

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  4. Hallo Andreas,

    sehr sehr schöne Bilder und eine beeindruckende Tour. Wie die anderen Flachlandkommentierer würde ich mir das Klettern allerdings auch nicht zutrauen.

    Herzlichen Gruß!

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    1. Hi Roni!
      Freut mich dass dir die Fotos gefallen.
      Mit dem Klettern ist es wie schon gesagt vor allem eine Gewöhnungsfrage. Außerdem war das ja keine richtige Klettertour. Das waren nur ein paar Stellen, wo man wirklich mal ein bisschen besser zupacken musste.
      Lg nach Texas!

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