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Samstag, 13. Oktober 2018

Hochstaufen - Überschreitung und a bissl mehr am 09.Oktober 2018


Am Dienstag ging's endlich wieder mal in die Berge zum Laufen und Kraxeln. Diesmal hab ich lange überlegt, was ich denn machen soll. Eigentlich wollte ich ja noch mal eine paar 2000er in den Berchtesgadener machen, aber irgendwie hatte ich keine rechte Lust auf zu viel Anfahrt und außerdem sind die meisten meiner für dort geplanten Laufrunden dann doch meist etwas länger mit 35km+ und dafür bin ich fast zu schlecht trainiert im heurigen Jahr.
Dann dachte ich an die Staufenüberschreitung. Den Nordanstieg auf den Staufen hatte ich eh schon lange nicht mehr gemacht. Der schönste Anstieg ist aber der Goldtropfsteig im Süden und die Steinernen Jäger sind aber auch nicht schlecht. Hm, dann eben einfach alles zusammen. Und so gings wieder mal in die Chiemgauer Alpen.

Ausgangspunkt der Runde ist der Wanderparkplatz oberhalb vom Schloss Staufeneck in Piding. Von hier aus laufe ich erst mal 'halbwegs' flach, also etwa 275hm auf 6 km rüber zur Padingeralm, welche ich nach 50 Minuten erreichte.
Vom Schloss zur Padingeralm
Jetzt beginnt der erste ernsthafte Anstieg über den Goldtropfsteig rauf zum Hochstaufen. Spätestens hier geht's (für mich) fast nur noch im schnellen Wanderschritt weiter. Zu steil ist es hier im Wald. Bis jetzt lief ich alles im Nebel, doch mit jedem Meter wird es nun heller und mit der Waldgrenze stoße ich auch durch die Nebelgrenze. Ein herrliches Panorama über einem Wolkenmeer breitet sich vor mir aus.
Herbstwald am Goldtropfsteig

der Goldtropfsteig ist von Beginn an sehr felsig

mit jedem Höhenmeter wird es heller

Nebelgrenze

am Goldtropfsteig, der Name kommt wohl von den goldenen Herbstfarben...

über den Wolken... Blick auf Hochkalter, Reiteralm, Loferer Steinberge und Sonntagshorn

von links: Untersberg, Göll, Lattengebirge, Watzmann, Kalter, Reiteralm, Loferer, Sonntagshornn


Unter der Goldtropfwand quere ich nun nach links und schaffe es irgendwie am schönen Rastplatz mit den vielen Bergsteigerdenkmählern vorbeizulaufen ohne diese zu sehen. Ob es da unterhalb einen Abzweiger gibt?
Weiter geht es durch eine Rinne und kurz darauf komme ich auch schon zur Schlüssestelle des Goldtropfsteiges. Diese ist aber nicht schwer und nach ein paar Metern ist man schon drüber. Nach einer kurzen Senke stehe ich dann auch kurz darauf wieder am Wanderweg der von der Padingeralm über die Bartlmahd heraufkommt. Diesem Weg könnte ich jetzte auf den Gipfel folgen, aber ich finde zum Aufstieg über den Goldtropf, gehört dann auch noch der direkte Anstieg auf den Gipfel dazu. Dazu zweige ich nach wenigen Metern bei einer leicht zu übersehenden Eisenstange zwischen den Latschen wieder links vom Weg ab und steige hoch zu einem Felsspalt. Direkt vor dem Spalt klettere ich links ein kleines Wandl hoch und mit einem etwas luftigen Schritt über einen Klemmblock, habe ich auch hier die Schwierigkeiten überwunden. Jetzt geht es nur noch auf den deutlichen Steigspuren durch die Latschen hoch zum Gipfelkreuz.
1100hm sind es von der Padingeralm hier hoch und das auf nur knapp über drei Kilometer. Die Oberschenkel jubeln :-)
Dafür werde ich hier am Gipfel von einer tollen Rundumsicht entschädigt und außerdem bin ich auch ganz alleine hier oben, was auch eher selten ist bei so schönem Wetter.
irgendwo dort muss doch das Rastplatzer mit den Denkmählern sein ???

durch die Rinne, welche steiler ist als sie hier aussieht

Nebel über Piding und Bad Reichenhall

"Schlüsselstelle" Goldtropfsteig

oben rechts sieht man schon das Gipfelkreuz

bei der Eisenstange, genau zwischen Felsen und Latsche gehts links vom Weg ab zum dirketen Gipfelaufstieg

gnaz hinten der Spalt wo man links hochlettern muss

schon oben auf dem kleinen Kletterstück

Rückblick zum luftigen Klemmblock

Hochstaufen 1771m

alleine am Gipfel

im Tal lichtet sich der Nebel etwas

Reichenhaller Haus am Hochstaufen
Weiter gehts nun mit der Überschreitung über den Mittelstaufen rüber zum Zennokopf und zum Zwiesel und dann noch zum Gamsknogel.
Dafür laufe ich erst wieder auf dem Anstieg über die Bartlmahd zurück und nun über den Staufengrat bis die Abzweigung zum Mittelstaufen kommt. Hier geht es in einer steilen Flanke zum ersten der vier Gupf des Mittestaufen. Welcher jetzt eigentlich wirklich der Mittelstaufen ist, ist mir aber noch immer nicht ganz klar. In den Karten ist es einer der hinteren, und auch das Kreuz ist dort erst weiter hinten eingezeichnet. Am ersten Gupf ist aber tatsächlich das Kreuz mit dem Gipflebuch vom Mittelstaufen. Dieser erste Gupf ist in der OSM Karte aber wiederum mit Hendlbergskopf bezeichnet... ich bin verwirrt...egal...überschreiten tut man eh alle.
Hier gibt es jetzt auch ein paar Seilsicherungen an den ausgesetzteren Stellen, aber wirklich schwierig ist es nie, trotzdem eine tolle Gratkraxelei und -lauferei.
Nach der letzten Erhebung des Mittelstaufens geht es nun weit hinunter in die Scharte zwischen Mittelstaufen und Zennokopf. Jetzt brennt die Sonne schon ordentlich in die Südseite und es fühlt sich mehr nach Hochsommer als Oktober an. Aber die Beine sind noch gut und so geht es noch halbwegs locker rauf zum Zennokopf, welcher ja eigentlich nur eine Art Vorgipfel vom Zwiesel ist. So laufe ich beim Gipfelkreuz angekommen auch direkt weiter bis zum Zwiesel, dem höchsten Gipfel des Staufenmassivs.
Felskapelle am Reichenhallerhaus

am Saufengrat unterwegs zum Mittelstaufen. Hinten der Zwiesel

Gipfelkreuz Mittelstaufen

ab und zu weicht man auf die Nordseite aus

erste Seilversicherungen

der tolle Weg über den Grat am Mitttelstaufen

irgendwo dort unten befndet sich der Frillensee

steiler Abstieg vom vierten Gupf am Mittelstaufen

Rückblick zu den vier Erhebungen am Mittelstaufen, direkt am Grat gehts runter

Querung an der tiefsten Stelle

noch etwas auf und ab beim Übergang zum Zennokopf

Blick runter nach Norden zum Murkopf. Hier könnte man vermutlich vom Murkopf gut hochsteigen. Auch noch so eine Tour...

Rückblick zum Hochstaufen, im Vordergrund der Mittelstaufen

Gipfelkreuz Zennokopf 1756m

es geht gleich direkt weite zum Zwiesel 1782m, links hinten der Gamsknogel
Nach einer kurzen Pause geht es nun auf einem tollen Gratweg zwischen den Latschen rüber zum Gamsknogel. Nach dem Gamsknogel wollte ich eigentlich wieder ein Stück zurück und über den Zwieselsteig auf der Nordseite zum Frillensee absteigen und von dort weiter zum Nordanstieg des Hochstaufens laufen. Doch leider ist dieser Weg gesperrt und wohl auch der zweite mögliche Steig später an der Kohleralm. Also erstmal vom Gamsknogel runter zu Kohleralm und dort nachfragen. Von zwei Einheimischen, die Kohleralm selbst ist nicht (mehr? Oktober?) bewirtschaftet erfahre ich dort, dass ich da wohl tatsächlich nicht runter komme nach Norden. Und auf gut Glück will ich auch nicht den gesperrten Steig versuchen um dann eventuell wieder umkehren zu müssen. Also bleibt mir nichts anderes übrig als den Blauen Steig auf der Südseite vorbei an der Zwieselalm zurück Richtung Hochstaufen zu nehmen. Die diese Route vermutlich etwas kürzer ist, mache ich noch schnell einen Abstecher zum Angerstein und zum Gruberhörndl, zwei kleine Gipfelchen in den Ausläufern des Hinterstaufens. Hier lässt es sich wunderbar laufen, auch wenn der Weg nicht immer ganz deutlich zu erkennen ist.
der schöne Grat vom Zwiesel zum Gamsknogel

Meine geplante Route ist leider gesperrt

Gamsknogel 1750m

Tiefblick zur Kohleralm und dahinter Angerstein und Gruberhörndl

Runteraufen zur Kohleralm

die toll gelegene Kohleralm

Blick durch den Herbstwald zum Gruberhörndl

Gruberhörndl vom Angerstein aus gesehen

am Gruberhörndl 1493m

Blick vom Gruberhörndl zum Angerstein 1482m
Dann gehts wieder zurück zur Kohleralm und, nach einer weiteren kurzen Pause, auf dem blauen Steig  zurück zum Hochstaufen. Der blaue Steig lässt sich auch sehr gut laufen, hat aber noch ein paar Gegenanstiege mit zusätzlichen Höhenmetern parat. Mittlerweile sind die Beine jetzt nicht mehr ganz so fluffig und als ich dann endlich wieder am Staufenweg über die Bartlmahd ankomme, muss ich mich entscheiden, runterzulaufen zur Padingeralm und am selben Weg wie am Morgen zurück zum Schloss, oder nochmal die etwa 400 Höhenmeter rauf zum Hochstaufen. Ich entscheide mich natürlich für den Staufen, denn so kann ich ja wie geplant dann auch noch über die steinernen Jager abgsteigen. Mittlerweile ist es jetzt im Aufstieg aber schon wirklich recht warm und so steige ich recht langsam hoch. Der Weg kommt mir jetzt wie eine riesige Steinwüste vor.
am Blauen Steig lässt sich´s gut laufen...

...aber es gibt auch einige steile Anstiege

Steil durch den Wald am blauen Steig

wieder am Aufstieg zum Hochstaufen, Kletterfelsen "Alter Fritz"

wie eine Felswüste kommt es mir in der warmen Oktobersonne vor
Oben beim Reichenhallerhaus angekommen, laufe ich jetzt aber nicht mehr zum Gipfelkreuz hoch, sonder zweige sofort zu den steinernen Jagern ab. Hier geht es nochmal ordentlich steil und technisch nach unten und gefühlt bin ich jetzt wieder halbwegs schnell unterwegs. Trotzdem bin ich froh, als ich an der Eisenbrücke ankomme, welche das Ende der steinernen Jager einleitet.
Hier geht es wieder in den Wald und erst noch etwas holprig über viele Wurzeln, dann aber über einen sehr schönen kleinen Trail rüber zum Fuderheustein.
Der Fuderheustein am Vorderstaufen ist auch so ein "Muss" für mich bei meinen Staufentouren. Meistens ist man hier oben alleine und hier kann man nochmal wunderbar auf die schöne Pyramide des Hochstaufens zurückblicken.

unterem Reichenhallerhaus gehts gleich rechts weg auf die "steinerenen Jager"
steiler setiniger Abstieg


Blick zum Vorderstaufen

Rückblick Reichenhallerhaus

Im Tal fast Nebelfrei

die Brücke markiert das Ende der steinernen Jager

Wurzelig

die letzten Meter auf den Fuderheustein

Fuderheustein 1321m, dass Gipfelkreuz ist leider abgebrochen

Blick zum Staufen
Doch irgendwann muss ich auch diesen letzten Gipfel dieser Runde verlassen und es geht erst noch über den tollen Grat des Vorderstaufens bevor jetzt als Abschluss nur noch die 115 Serpentinen des Grauens folgen. Ob es wirklich 115 Serpentinen sind weiß ich nicht mehr genau (ich habe mitgezählt, es aber wieder vergessen), aber grauenvoll ist dieser letzte Abstieg, zumindest für meine Oberschenkel, auf jeden Fall. Steil geht es, nicht enden wollend, Serpentine für Serpentine nach unten. Lange hört man schon den Verkehrslärm im Tal, aber es zieht sich eben. Unten angekommen geht es dann nur noch ein paar wenige Kilometer halbwegs flach zurück zum Schloss und ich kann endlich meine müden Füße in der dortigen Kneippanlage im eiskalten Wasser abkühlen. Zischschsch...
der schöne Grat am Vorderstaufen

am Vorderstaufen

am Vorderstaufen

Serpentinen des Grauens

Zischschschsch

Kneippanlage beim Schloss Staufeneck

33,1 Kilomter mit 2975 Höhenmeter in 8:45 Stunden Lauf- Wander- und Kraxelzeit inkl. vieler, vieler Fotostopps sind es letztendlich geworden. Leider nicht ganz so wie geplant über die Nordseite, aber so hab ich zumindest einen Grund bald wieder mal herzukommen um auch diesen mir noch unbekannten Teil des Staufens kennen zu lernen.

BERG HEIL

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4 Kommentare:

  1. Servus Andi!
    Da hast ja wieder mal was hingeknallt! Hoffe ich bin bald wieder so fit um auch mal 3000 hm am Stück abspulen zu können. Wetter war vom feinsten. Ich konnte den Tag bis ca. 14 Uhr unter der Nebeldecke geniesen.....
    Super Bericht und tolle Bilder wieder einmal vom Stauffen. Was das Höllengebirge für mich ist der Stauffen für dich - einfach immer wieder geil! Darfst mich mal mitnehmen.

    Lg Herbert

    Ach ja; das Kneippbecken wird jetzt wohl abgerissen......

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    1. Ja wär schon cool wenn ma bald mal wieder so a Runde gemeinsam drehen können!
      Komplette Staufenumrundung fehlt mir übrigens auch noch. Vielleicht geht's ja nicht in diesem Herbst, Frühwinter...

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  2. Servus Andi,

    geniale Bilder und eine absolut geniale Runde. Da hast du echt ne ziemlich geile Runde in den Berg gefräst.
    Für mich sind diese technischen Abstiege nichts, ich wäre wahrscheinlich über die Nordseite runter.
    Hammer!

    Danke für deinen Bericht

    Gruß

    Steve

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    1. Hi Steve! Ja war wirklich eine coole Runde. Leider konnte ich eben nicht beim Frillensee vorbeilaufen, also muss ich dann wohl irgendwann nochmal eine Runde laufen 😀 Vielleicht auch als Staufenumrundung, fals es dann schon zu winterlich wird. Mal schauen wann ich wieder Zeit habe.
      Der Abstieg über die steinernen Jäger ist wirklich sehr technisch, hab ich eh gewusst aber ich wollte ja auch noch zum Fuderheustein und das wär mit einem Abstieg nach Norden und wieder Aufstieg dann wohl sehr lang und noch einige Höhenmeter mehr geworden.
      Gruß Andi

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