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Sonntag, 14. April 2019

Wienmarathon am 07.April 2019

ACF Marathonteam

So, mit einer Woche Verspätung bin ich nun doch endlich dazugekommen hier den Wienbericht einzustellen...oder hatte ich vorher ganz einfach keine rechte Lust dazu...

Am Samstag, der Tag vor dem Lauf, nach der Anreise hab ich mich nicht besonders fit gefühlt. Ich hatte leichte Kopfschmerzen und der Hals hat leicht gekratzt und die Nase war leicht verstopft. Alles nicht ganz so schlimm, aber es fühlte sich nicht recht gut an. Wir (wir waren 7 Marathonläufer, unser Bester lief dann immerhin eine 2:48) waren kurz auf der Marathonmesse und nach dem Check in im Hotel ging´s auf einen kurzen Beineaktivierungslauf über 4km mit ein paar kurzen Steigerungen. Auch da war mir nicht zu 100% wohl.
Am Abend nach dem Pizzaessen beim Nachhausegehen hatte ich auch ungewöhnlich schwere Oberschenkel...

Am Sonntag fühlte ich mich dann aber viel besser und ich war schon guter Dinge, dass es ein guter Lauf wird. Ich freute mich richtig darauf und das ist ja schon mal ein gutes Zeichen. Die Anspannung war auch da und die galt es in positive Energie umzusetzen. Alles also so, wie es vor einem Rennen sein soll.
Nach dem üblichen Vorwettkampfstress, wie das halt bei solchen Großveranstaltungen ist, waren wir dann trotzdem ziemlich passen in unserem Startblock und wir konnten noch die gute Stimmung in uns aufsaugen. Das Wetter war auch ziemlich gut mit etwa 10° und leichter Bewölkung.
Den Start bin ich dann bewusst behutsam angegangen, die ersten Kilometer um die 4:50 - 4:55, dann immer so um die 4:40. Das blöde war, dass meine Uhr, auf die ich mich sonst eigentlich sehr gut verlassen kann, diesmal leider extreme Schwankungen der Pace anzeigte und nach ein paar Kilometern stimmten auch die Kilometerschilder schon nicht mehr ganz mit den Autolaps überein. Also begann ich bei jedem Kilometer zu rechnen. (Old School eben). Funktionierte aber ganz gut und hat den Vorteil, dass man nicht ständig auf die Uhr schaut. Das Tempo war aber auch so halbwegs gleichmäßig. Geplant war ja ursprünglich bis km 12 im 4:40er Schnitt zu starten und dann weiter mit 4:35. Ich blieb dann allerdings bis km 15 bei 4:40 und hatte nach meiner Rechnung dort dann auch genau diesen Schnitt. Diese Tempoeinteilung ist übrigens nach Peter Greif.
Die leichte Tempoverschärfung fand ich nach diesen 15 Kilometern auch überhaupt nicht schlimm, es lief noch recht gut. Die meiste Zeit lief ich hier auch mit einem Vereinskollegen, was auch sehr angenehm war und beim Tempofinden gut half, da er in etwa die selbe Zielzeit vorhatte.
Nach meiner Rechnung verliefen die nächsten Kilometer dann immer so um 4:35 eher etwas schneller. Interessanterweise, sagten die offiziellen 5km Splits später dann etwas anderes. Nach diesen lief ich die ersten 5 in 4:45/km, 5-10 in 4:41/km, 10-15 in 4:32/km und 15-20 nur in 4:39/km. Ich bin mir wirklich nicht ganz sicher, ob da die Matten immer genau bei den vollen 5er Kilomtern gelegen sind, denn auch bei den weiteren 5er Splitzeiten kommt mir das etwas komisch vor und selbst bei den Profis varieren die Zeiten sehr stark zwischen den einzelnen Splits. Naja, ändert ja nichts am Ergebnis, aber sollte bei so einer Veranstaltung mit Marathon Gold Label nicht vorkommen. Aber vielleicht täusch ich mich ja...
Den Halbmarathon absolvierte ich dann auf alle Fälle nach 1:37:53 (4:38/km). Ich lag also voll im Kurs auf eine 3:15er Endzeit. Mittlerweile spürte ich seit einiger Zeit aber so langsam den rechten Oberschenkel etwas hart werden, zwar noch nicht besonders schlimm, aber doch deutlich spürbar.
Bei Kilometer 20 hatte ich das erste Gel eingeworfen, zuvor schon alle 5km beim Iso zugelangt. Jetzt nahm ich alle 5 Kilometer ein weiteres Gel.
Km20-25 in 4:21/km. Hier gings mal ein Stück schön bergab. Bei Km 27 musste ich dann meinen Laufkollegen ziehen lassen, denn im musste kurz austreten, ging leider nicht anders, was mir geschätze 30-45 Sekunden gekostet hat. Ich sah meinen Kollegen dann zwar immer wieder ein gutes Stück vor mir, kam aber nicht mehr ran. Hier hab ich dann vermutlich ganz kurz auch etwas zuviel Gas gegeben und jetzt merkte ich allerdings deutlich dass es anstrengender wurde. Die Kilometer Pace wurde dann leider schon etwas niedriger. Bei Kilometer 30 geht es hier zum Ernst Happel Stadion raus und dort hat man dann den ersten Wendepunkt. Es kommen einem schon lange die Läufer entgegen, aber man sieht den Wendepunkt nie, da es immer wieder ein bisschen um die Kurve geht. Das war dann zum ersten mal richtig zermürbend. Km 25-30 in 4:55/km (inkl. Pinkelpause, hier waren aber alle, auch die Elite deutlich langsamer als zuvor). Ist man dann endlich um den Wendepunkt herum, läuft man etwa bei km 31 auf die Praterhauptalle, wo man wieder 2km Gegenverkehr hat, was dann noch zermürbender ist. Hier wurde es dann schon richtig hart und ich sah die 3:15 schon in sehr weite Ferne rücken. Aber ich versuchte mich immer wieder zu motivieren um wenigstens die 3:20h ins Ziel zu retten. Der Drang zu gehen wurde nun auch immer größer und bei der 35er Getränkestation tat ich das dann auch kurz. Aber ich konnte wieder gut anlaufen. Kilometer 30-35 in 4:51/km also schon gut 15s/km über Soll. Jetzt hatte ich auch deutliche Probleme mit dem rechten Oberschenkel, der schön langsam zu krampfen anfangen wollte. Das bremste mich dann auch nochmal etwas aus. Sonst wäre es, obwohl es schon ziemlich hart war, vielleicht noch einen Ticken schneller gegangen. Ich rechnete immer wieder ob sich zumindest die 3:20h noch ausgehen könnten und kam zu dem Schluss, wenn ich ohne Krampf durchkomme, brauch ich nur noch im 5er Schnitt durchlaufen, das muss doch irgendwie gehen. Und so konnte ich mich bis auf einen weiteren kurzen Abschnitt etwa bei km 38,5 wo ich nochmal kurz eine Trinkgehpause einlegte, zumindest dazu durchringen nicht zwischen den Getränkestationen zu gehen. Km 35-40 in 5:04/km. Nach 40km lag ich damit bei 3:08:23. Ich wusste, das würde jetzt aber ziemlich knapp werden. Zulegen konnte ich zwar jetzt nicht mehr, da sonst der Oberschenkel zu krampfen begonnen hätte, aber es gingen km 41 und 42 noch im 5er Schnitt und auf den letzten 200 Metern ging´s dann ohnehin schmerzbefreit. Hier konnte ich dann plötzlich wieder schnell laufen und es ging zum Schluss die letzten Meter sogar nochmal fast in einer 4er Pace. Das war dann schon wieder ganz cool 😃
So ging´s mit 3:19:28 also zumindest noch unter der 3:20er "Schallmauer" ins Ziel und meine Bestzeit hab ich somit ja auch immerhin um 10 Minuten unterboten, auch wenn ich schon gerne die 3:14:xx stehen gehabt hätte.
Ich bin damit ehrlich gesagt trotzdem ganz zufrieden. Auch wenn mich der eine oder andere etwas schneller eingeschätzt hätte. Selbst war ich mir vor dem Lauf wirklich sehr unsicher was möglich sein könnte, aber ich glaube ich hab meine für diesen Tag mögliche Leistung zumindest halbwegs getroffen. Es war zwar schon sehr deutlich vom Negativsplit entfernt, aber mit 1:37:53 zu 1:41:36 noch keine absolute Katastrophe. Da hab ich bekanntlich schon Schlimmeres vollbracht😊
Man muss aber auch wirklich mal meine Kilometer der letzten 12 Wochen betrachten mit:
77 | 52 | 42 | 80 | 64 | 0 | 32 | 15 | 56 | 31 | 67 | 21
12-Wochenschnitt: 53km, das ist schon sehr wenig und gerade in der eigentlichen Hochphase eines jeden Marathonplans eben schon verdammt wenig bis fast gar nichts.
Ich glaube, da kann man auch gar nicht viel mehr erwarten und ich musste ja eigentlich zum Schluss einbrechen. Damit hab ich natürlich auch ein bisschen gerechnet, die Frage war halt wann das dann ist. Ich glaube auch wenn ich jetzt noch langsamer gestartet wäre, hätte es am Endergebnis vermutlich nicht recht viel geändert. Somit bin ich wie gesagt zufrieden, wenn auch natürlich nicht total happy.
Zwischenzeitlich, oder besser gesagt auf den letzten 5-10km hatte ich natürlich die üblichen Marathongedanken, wenn man halt gerade am Eingehen ist. Ich dachte mir zwar nicht, warum ich mir das jetzt gerade antue, aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich mir das in 6 Wochen nicht schon wieder antue. Naja, am nächsten Tag im Zug während der Nachhausefahrt, hab ich mich dann natürlich gleich für den Salzburgmarathon angemeldet.😁 Die Motivation ist also schon wieder da! Jetzt muss ich aber erst mal schaun wie ich das genau angehe und bei der Zielzeit werde ich mir vermutlich auch in 6 Wochen wieder genau so unsicher sein wie jetzt in Wien...

auf zum Start

Vormarathonstress

Noch super gelaunt, denn die Beine sind noch leicht.

kurz vorm Ziel

Oje, von Laufstil kann keine Rede mehr sein...

etwas geschafft...

hart verdiente Medaille

das beste Team der Welt

3 Kommentare:

  1. Hallo Andi,
    super gekämpft - gratuliere! :D
    Ich wünsch dir gute Erholung und vielleicht sehe ich dich ja beim Salzburg Marathon!

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    1. Danke Dir!
      Erholung ist schon wieder abgeschlossen, naja, so halbwegs zumindest, morgen geht's wieder auf den ersten Langen.
      Läufst du auch in Salzburg, oder nur zum Zuschauen?
      Gruß Andi

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    2. Noch bin ich nicht angemeldet, habe den Termin schon fix reserviert. Vielleicht starte ich auch "nur" beim Frauenlauf am Freitag, dann schau ich am Sonntag zu.

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