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Mittwoch, 20. März 2019

Unterwegs im westlichen Kobernaußerwald 17.03.2019


Nach dem letzten langen Lauf vor vier Wochen, hat sich meine Wade leider noch immer nicht ganz beruhigt. Zwar hab ich nicht mehr das Gefühl, dass dort was kaputt ist, eher ist sie einfach verhärtet und überlastet, was sich auch dadurch zeigt, dass mittlerweile beide Waden betroffen sind. Somit hab ich in den letzten vier Wochen nur ein minimales Schontraining durchführen können, was damit auch das endgültige Aus für einen schnellen Wienmarathon bedeutet hat.
Nach viel Dehnen, Massage und diversen Übungen für die Waden geht es jetzt wieder bergauf und am Sonntag hab ich das Schönwetterfenster ausgenützt um wieder mal einen langen Lauf zu versuchen. Vielleicht etwas blauäugig oder naiv hab ich mir natürlich gleich mal wieder eine lange Runde im Kobernaußerwald ausgesucht. Hier ist es ja nicht immer ganz so leicht einen Lauf mittendrinn einfach mal abzubrechen...
Los ging´s wie bei meinem letzten Kobernaußerwaldlauf, der mittlerweile auch schon wieder ein dreiviertel Jahr zurückliegt, im Ortsteil Bachleiten bei St. Johann am Walde.
Bei der Anfahrt zeigte das Thermometer gerade noch so Temperaturen im Plusbereich an, beim Loslaufen auf gut 625m in der Sonne waren es dann aber immerhin schon etwa 5°. Mit der kurzen Hose aber doch noch etwas frisch. Auf den ersten paar hundert Metern meldeten sich gleich mal meine Waden und protestierten erst mal heftig gegen mein Laufvorhaben, aber das legte sich noch am ersten Kilometer und dann lief es erstmal richtig locker und unbeschwert.
Im Wald im Schatten wurde es dann noch ein bisschen frischer und als ich dann ins erste Tal hinablief wurde es sogar empfindlich kalt. Hier hatte es Frost und ich wünschte mir jetzt wirklich eine lange Hose und Handschuhe. Aber da ich mich auf den ersten Kilometern auch gleich das erste mal kurz verlief und mich weglos durch den Wald kämpfte wurde mir auch schnell wieder warm und beim ersten richtigen Anstieg auf den Gernerberg sogar richtig warm.
Los geht's...

nach 300m ab in den Wald

Erster Verlaufer...aber dort unten ist ja der Weg...

in den Tälern ist es noch ordentlich frisch...

das Holzwiesental querend...

...und weiter ins Filzmoostal Richtung Gernerberg

Anstieg zum Gernerberg

hier wird's das erste mal ziemlich steil...
Die letzten Tage hatte der Sturm hier ziemlich viele Baumwipfel niedergemäht und so ging es immer wieder im Slalom um oder über die kreuz und quer liegenden Bäume. Aber es war nicht so schlimm wie es oft zuerst aussah und ich kam meistens recht gut voran. Am Gernerberg angekommen hatte ich dann die ersten schönen Ausblicke über den Kobernaußerwald und in Richtung Berge.
Baumwipfelmikado

Auf der Anhöhe des Gernerberges

Watzmannblick

Ausblick vom Gernerberg

Der "Gipfel" selbst ist unspektakulär, wie fast immer hier
Ich lief nun über die Anhöhe des Gernerberges hinweg um in einer Schleife auf der anderen Seite hinunter ins Teufeltal zu gelangen. Hier passierte mir der zweite Verhauer und das gab nochmal ein paar extra Höhenmeter. Die Planung und vorallem die Wegfindung ist ja nicht immer so leicht im Kobernaußerwald. Ich mach das meistens mit mehreren Karten. Meist mit OS Map und der Kompasswanderkarte. Da aber nirgends alle Wege eingezeichnet sind, wird es dann meist eine Kombination aus beidem und das muss man dann im Wald erstmal wieder finden. Natürlich laufe ich dort nur mit GPS, ansonsten wär das unmöglich sich dort überhaupt zurecht zufinden, wenn man nicht gerade jede Woche dort unterwegs ist. Und trotz GPS verlaufe ich mich immer wieder mal kurz oder verpasse eine Abzweigung...
Im Teufeltal angelangt, geht es nun kurz die breite Forststraße entlang bis ich zum Schmaierlkreuz hochlaufen kann, dem Überang ins Katztal. Direkt beim Kreuz folge ich diesesmal dem Höhenzug rüber zum Spreizenberg. Diesen Weg hab ich, als ich das letzte mal hier war, ja leider übersehen und bin alles auf der Forststraße gelaufen. Jetzt nehm ich aber den viel schöneren Weg auf der Anhöhe und über ein kurzweiliges Auf und Ab bin ich schnell am Spreizenberg angelangt.
Weiter geht es am selben Höhenzug rüber zu der Tür die mitten im Wald steht und 2014 im Zuge der Eröffnungsfeier des Windparks dort aufgstellt wurde.
es geht über die Anhöhe

Noch mal ein netter Ausblick in Richtung Windpark und Berge

Flott geht's runter in Richtung Teufeltal

weiter in Richtung Teufeltal

Abzweig ins Teufeltal

Marterl im Teufeltal

Auch hier ist's wieder ziemlich frisch, aber jetzt bin ich ja warmgelaufen

am Schmaierlkreuz... aus dem Besten Jahrgang

Übergang zum Spreizenberg

letzte Höhenmeter zum Spreizenberg

Eintritt zumWindpark
Jetzt geht es in einem schönen steilen Downhill runter ins Katztal und nach wenigen Metern auf der Forststraße auf der anderen Seite wieder ordentlich steil rauf zur Brückelhöhe und von dort weiter zum Klosterberg. Hier gibt es Ausnahmweise auch öfters mal eine Beschilderung der Wanderwege. All zu viele findet man im Kobernaußerwald ja nicht davon.
Erst wieder durch einen Windwurf, dann aber durch schönen Buchenwald geht es weiter zur Riesentanne. Richtig viel ist nicht mehr von der Tanne vorhanden, aber einst war es wohl der größte und älteste Baum im Kobernaußerwald.
steiler Downhill

gigantisches Laufwetter😎

Erdgasstation der RAG, nicht so schön zum Anschauen im Wald...

Und wieder steil bergauf...

...und immer steiler werdend...

bis zum Übergang an der Brücklhöhe

Klosterberg

und wieder Baumwipfelmikado

rauf zur Riesentanne

viel ist nicht mehr übrig  vom einst größten Baum im Kobernaußerwald




Mittlerweile hat sich auch wieder ein Ziehen in meinen Waden eingestellt, aber das ist nicht besonders schlimm und hält sich meist dezent im Hintergrund, so dass ich mir diesbezüglich erstmal keine allzu großen Gedanken machen muss. Im Gegenteil, es macht gerade richtig Spaß hier mitten im großen Wald und nach der Riesentanne geht es sogar kurz mal über einen markierten Singeltrail, was hier leider richtig selten ist, wieder in Richtung Schmaierlkreuz und von dort wieder zurück ins Teufeltal.
durch den schönen Buchenwald

Saulegberg, hab ich noch in keiner Karte entdeckt

kurzer feiner Trail

und wieder zurück zum Schmaierlkreuz
Nun laufe ich auf der Forststraße ins Tal hinein bis zur Teufeltalhütte wo ich dann in Richtung großer Stierberg abzweige. Laut den Karten gibt es hier zwar nirgends einen durchgängigen Weg, aber auf den Satellitenbildern hab ich dann doch den einen oder anderen gefunden und so suche ich mir den bestmöglich Übergang über den großen Stierberg. Hierbei handelt sich aber eher um ein ausgedehntes Plateau ohne erkennbaren Gipfel. Schön ist es hier trotzdem. Auch wenn die Wege teilweise etwas schwierig sind.
Hier am Stierberg nach etwa 22 Kilometern macht sich dann leider mein linkes Knie ziemlich unangenehm bemerkbar. Genau das Knie, das mich 2017 fast das ganze Jahr außer Gefecht gesetzt hat. Gar nicht gut. Ich konzentriere mich jetzt auf einen etwas saubereren Laufstil und das hilft auch etwas. Jetzt bin ich nämlich genau in der Lage, die ich eigentlich nicht haben wollte. Ich hab Probleme mit den Beinen, sollte dem Knie zuliebe eigentlich abbrechen, befinde mich aber mitten im Kobernaußerwald...
Naja hilft ja nicht, also weiter. Es geht nun über einen weiteren namenlosen Höhenzug wieder in Richtung Ausgangspunkt. Hier ist es teilweise so steil, dass ich immer wieder mal ein Stück gehen muss und das scheint dem Knie auch ganz gut zu tun. Zumindest verschwindet das leichte Stechen im Knie jetzt immer wieder mal und es lässt sich eigentlich ganz gut weiterlaufen.

Teufeltalhütte

Teufeltalhütte

Fuchstaferl

schwierige, nicht immer leicht zu findende Wege

am großen Stierberg

oft sind die Wege noch vom schmelzenden Schnee überflutet



historische Köhlerhütte

wieder rauf auf den nächsten Höhenzug

am östlichen Höhenzug des Siegerertals

und nochmal weiter rauf
Nachdem ich mich dann  wieder einmal verlaufen habe und zu früh von Anhöhe ins Tal runtergelaufen bin, darf ich dann nochmal ein paar exrta Höhenmeter sammeln und dann als krönenden Höhepunkt befinde ich mich nach gut 28km auf dem schlammigsten Weg den ich jemals gelaufen bin. Der "Weg" ist hier von den Forstmaschinen zu knöcheltiefem Schlamm umgeackert worden und links und rechts ist es auch meist nicht besser zu laufen. So kämpfe ich mich mit doch schon etwas schweren Beinen durch Matsch und Gehölz bis ich dann endlich kurz vorm Ende meiner Laufrunde beim Rerndlteich ankomme. Jetzt sind es nur noch 2 Kilometer auf leicht zu laufenden Forstwegen und zum Schluss etwas Straße und nach etwas mehr als 33km und ca. 960 Höhenmetern bin ich wieder zurück am Ausgangspunkt. Mittlerweile hat es 18° und in der Sonne lässt sich schon so was wie Sommer erahnen.
knöcheltiefer Schlamm

schwierig nach 30km in den Beinen...

Rerndlteich
... und die Runde schließt sich wieder.

Insgesamt war das wieder mal eine tolle Runde im großen Wald, die Waden haben eigentlich sogar besser mitgespiel als erwartet, nur das Knie macht mir etwas Sorgen. Da muss ich nun wirklich aufpassen, den 7 Monate mehr oder weniger Laufpause kann ich nicht noch einmal gebrauchen...

Hier noch der Link zum Track auf GPSies:
Kobernaußerwaldtrack

Und noch eine Übersicht über die Laufstrecke auf der Karte. Hier sieht man mal was da noch alles möglich ist in diesem Wald. Da gehen sich wohl einige hundert Kilomter aus ohne etwas doppelt zu laufen...

da gibt es noch einn paar Möglichkeiten




4 Kommentare:

  1. Moin Andi,

    ich als langsamer Genußläufer sehe ja diese Tempohatz in der Vorbereitung auf einen schnellen Marathon immer mit einem Stirnrunzeln. Du bist da nicht der erste, der in so einer Vorbereitung Probleme bekommt.

    Allerdings kann ich auch verstehen, dass jemand wie Du, der das Zeug zum schnellen Laufen und Spaß daran hat, es auch krachen lassen möchte. Schwierig!

    Da lese ich doch gerne von solchen Dingern wie diesem Lauf!

    Startest Du trotzdem in Wien?

    VG Volker

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    1. Morgen Volker!
      Da hast du wohl Recht. Würd ich alles nur im lockeren und gemütlichen Tempo laufen, hätte ich bestimmt weit weniger Beschwerden. Aber das ist halt immer eine Frage was und wohin ich will. Momentan bin ich mir da wieder mal selbst nicht so sicher. Auf der einen Seite immer wieder diese nervigen Verletzungen, auf der anderen Seite reizt es mich aber immer wieder schnell zu laufen. Wie du schon schreibst, schwierig. Vielleicht such ich mir in Zukunft nur noch Trailwettkämpfe aus, da ist das dann mit dem Tempo nicht mehr ganz so wichtig...
      Aber in Wien möchte ich auf alle Fälle starten. Wir sind dort eine größere Gruppe vom Laufverein und das wird sicher ein Spaß. Vermutlich werde ich es aber gemütlich als Trainingslauf angehen.
      Gruß Andi

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  2. Lieber Andi,
    ach das ist ja wirklich Mist, dass die Waden gegen das Training protestieren. Aber du hast ja noch ein paar Wochen, um sie zu besänftigen - und locker gelaufen, ist so ein Stadtmarathon ja auch mal was ganz anderes für dich. :)
    Mir gefallen deine langen Trailläufe immer sehr gut. Ist einfach ein tolles Laufrevier, das du da vor der Nase hast. Mir ist die Anfahrt aber etwas zu weit! ;)

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    1. Hallo Doris!
      Naja, dieses Jahr läuft's einfach nicht ganz so gut. Die Waden werden aber mittlerweile deutlich besser, da seh ich für Wien jetzt gar nicht mehr so das Problem. Aber dass das linke Knie wieder rumzickt, beunruhigt mich.
      Viel Zeit ist allerdings nicht mehr bis Wien, sind nur noch 17 Tage. Aber nach Wien wär da ja auch noch Salzburg...schau ma mal...
      Ich glaube in Sachen Laufrevier hast du allerdings die Nase vorne, zumindest wenn's in Richtung Hügel oder Berge gehen soll, bist du da klar im Vorteil! Ich denke wir dürfen uns aber beide nicht beschweren. Jedes Laufrevier hat seine schönen Seiten!
      LG Andi

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