Donnerstag, 19. Oktober 2017

Seehorn (2321m) - Berchtesgadener Alpen - am 18.10.2017


Gestern war ich mal wieder in meiner Lieblings-Gebirgsgruppe unterwegs, den Berchtesgadener Alpen.
Diesmal wieder mit dem Papa und als Ziel hatten wir uns das Seehorn ausgesucht. Ein schöner 2000er, der aber nicht recht schwierig ist und somit auch noch bei eventueller Schneeauflage gut begehbar sein sollte. Als Draufgabe sollte es danach eventuell auch noch auf das große Palfelhorn (2222m) gehen.
Mit Radunterstützung geht es die ersten 475 Höhenmeter vom Wanderparkplatz Hintertal rauf zur Kallbrunnalm auf etwa 1450m Höhe. Hier stellen wir kurz nach dem Abzweig zum Seehorn die Räder am Waldrand ab und gehen auf einem schönen Steig zu Fuß weiter.
Zustieg mit Radunterstützung

rechts das Seehorn

an der Lärche zweigt der Weg zum Seehorn ab, hinten das Kitzsteinhorn
Durch den bunten Herbstwald führt uns ein uriger Steig immer weiter nach oben und mit jedem Höhenmeter werden die Ausblicke gigantischer.


Leoganger Steinberge und Kallbrunnalm mit Hochkranz
Nach etwa 400 weiteren Höhenmetern kommen wir zum kleinen aber feinen Seehornsee. Der Wanderweg führt direkt am See vorbei umrundet ihn und findet durch einen kleinen Felsdurchstieg die Schwachstelle im Felsabbruch dahinter.
im Kessel liegt der Seehornsee

Seehornsee

Seehornsee
Nun geht es etwas felsiger weiter und über leichtes Blockgelände gelangen wir schließlich auf eine steile Wiese und endlich mal richtig in die Sonne. Der Aufstieg ist zwar steil und etwas anstrengend, was aber gänzlich von der Aussicht und dem tollen Herbstwetter entschädigt wird.




Hohe Tauern, Leoganger, Hochkranz und dahinter Loferer Steinberge
Unter den Felsen zieht der Weg nach links und über einen weiteren Felsdurchstieg gelangt man auf den Gipfelhang. Nun geht es, vorbei am Sennerinnenkreuz, einfach hinauf zum Gipfelkreuz, welches schon von weitem zu sehen ist.


Seehornsee und unten der fast leere Dießbachstausee

Kalkeinlagerung

Gipfelanstieg

Sennerinnenkreuz, dahinter Hocheisgruppe und Hochkalter

die letzten Meter zum Gipfel
Nach 2 Stunden und 20 Minuten ab der Kallbrunnalm stehen wir am Seehorn, diesem herrlichen Aussichtsgipfel über die Berchtesgadener Bergwelt.

am 2321m hohen Seehorn

Hocheis- und Hochkaltergruppe, rechts das Große Palfelhorn, dahinter der Untersberg

Palfelhorn und Watzmann

Hundstod über der Hochwies
Nach der Gipfelpause schauen wir uns den Abstieg über die Nordseite an und stellen fest, dass dieser trotz etwas Schneeauflage problemlos abzusteigen ist.
Abstieg vom Seehorn

Kematenschneid

Seehorn im Rückblick

Kematenschneid
In der Scharte der Kematenschneid, würde es nun hinunter zur Hochwies gehen, wir folgen aber noch dem Weg weiter in Richtung Wimbachscharte. Bei der nächsten Abzweigmöglichkeit, geht es wieder gerade aus weiter, nun weglos der Schneid in Richtung großem Palfelhorn folgend.


schon am Weg zum äußerst brüchigen Palfelhorn
Als wir zu den ersten auffälligen Gesteinsformationen kommen, ist der Weg nicht mehr so deutlich und wir umgehen die Felsen auf der Südseite. Hier ist alles sehr brüchig und bröselig und doch auch ziemlich abschüssig. Für mich ist das zwar noch Wohlfühlgelände, aber der Papa braucht ein bisschen für die Stelle. Daher beschließen wir als wir um die Felsen rum sind hier abzubrechen, da es doch noch ein schönes Stück in ähnlichem Gelände weitergeht.
Ich steige noch schnell auf die eben umgangenen Felsen auf und erkenne, dass es zuvor vermutlich einfacher gewesen wäre direkt am Grat zu bleiben.
Egal, für heute reicht es.
Im AV Führer (2011), ist der Übergang vom Seehorn zum Palfelhorn übrigens mit 1/2h Aufstieg und 1/2 Stunde Abstieg angegeben, was aber in keinster Weise zutreffen kann. Zwar wäre ich alleine sicher schneller unterwegs gewesen, trotzdem schätze ich den Abstecher auf das Palfelhorn, ab dem Abzweig zur Wimbachscharte, für Hin-und Rückweg mit ca. 2 Stunden ein. Kann natürlich auch etwas täuschen, da die Entfernungen in diesem Gelände doch schwer einzuschätzen sind. Außerdem führt das brüchige Gelände dazu, dass sich die Wegbeschaffenheit ständig ändert. Vielleicht war der Weg vor 6 Jahren auch noch etwas besser als heute.
dieses verwitterte Felsgewirr umgehen wir rechts durch die kleine Scharte

abschüssig, bröselig, brüchig



sieht noch weit aus und der Fels keineswegs besser

besser wärs vielleicht hier oben drüber gegangen
Nun müssen wir aber entweder wieder zurück zum Abzweiger zur Hochwies, oder durch ebenfalls brüchiges Gelände direkt absteigen.
Wir versuchen den direkten Abstieg, in der Hoffnung weiter unten nicht auf einen steilen Abbruch zu stoßen. Über Schrofen und Wiesengelände geht es stetig von Kuppe zu Kuppe bergab, bis wir  schließlich ziemlich weit unten zwischen den Latschen über ein grasig-felsiges Band ins Bachbett, durch welches der Wanderweg führt, absteigen können.
am Anfang noch etwas unangenehm im Abstieg

dann wirds etwas flacher, wir müssen irgendwie nach rechts absteigen, dort unten befindet sich der markierte Abstiegsweg

immer vorraus der mächtige Hundstod

brüchige Schneid vom Palfelhorn zum Hundstod

Abstiegsmöglichkeit gefunden. weiter unten wärs nur noch sehr schwer möglich gewesen
Über das Bachbett gelangen wir nun hinunter zur Hochwies.
Eine urtümliche, atemberaubende Landschaft, fast komplett eben, umgeben von steil auffragenden Felsgipfeln.
Hier lässt es sich gut  aushalten und nach dem steilen Abstieg lässt es sich jetzt gemütlich hinauswandern.
Dem Bach folgend, der sich nun immer schmäler werden durch den Fels frisst, steigen wir hinab in den bunt leuchtenden Herbstwald.
Hochwies

Hochwies

Blick aufs Seehorn

immer dem Bachlauf entlang

hier frisst sich der  Bach ganz schmal durch die Felsen

wunderschöner Herbst
Nachdem wir an der Materialseilbahn des Ingolstädterhauses vorbeikommen, wird der Wanderweg nun breiter und geht in einen Forstweg über. Diesem folgen wir das Tal hinaus bis wir zum Dießbachstausee gelangen und über dessen Staumauer wieder hinüber zur Kallbrunnalm gelangen.
Hier gibts noch eine Jause auf der Almhütte und in 15 Minuten sind wir dann dank der Räder schnell wieder unten beim Parkplatz angelangt.
Seehorn

entlang des Dießbachstausees gehts auch noch mal ein paar Meter rauf

Staumauer des leeren Stausees

Stausee mit Seehorn , großem und kleinem Hundstod

wieder auf der Kallbrunnalm

Jausenstation Kallbrunnalm

Fazit:
Eine wirklich sehr schöne Runde übers Seehorn. Das landschaftliche Highlight ist für mich aber mit Sicherheit das flache Hochwiestal inmitten der schroffen Berggipfel.
Der Abstecher aufs Palfelhorn ist auf alle Fälle mit Vorsicht zu genießen, wenngleich es klettertechnisch nicht sehr schwierig sein sollte. Diesmal hat´s leider nicht gepasst, aber ich komme hier sicher noch öfters her, somal ich ja auch noch die Hundstodreibn angehen muss und da geht sich dann bestimmt auch das Palfelhorn mit aus. Außerdem sind ja hier auch noch ein paar andere 2000er welche noch bestiegen werden wollen...

BERG HEIL

2 Kommentare:

  1. Wow! Da habt ihr ja noch mal angepackt. War eine extrem schöne Tour - Wahnsinn! Musst mich wieder mal mitnehmen in die Berchtesgadener. Die Gegend um das Seehorn schaut schon extrem schön aus.
    Traunstein war auch der Hammer. Wir waren zwar dort und da mal in einem Gelände wo wir besser nicht gewesen wäre aber damit haben wir ja eh gerechnet. Ich muß wahrscheinlich morgen noch mal rauf mit Franzi.....
    Super Herbst heuer!

    Berg Heil

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    1. Hab mir extra nochmal an Tag frei genommen, weils Wetter so schön ist!
      Unbedingt müssen wir da auch gemeinsam wieder mal hin. Die Liste der unbestiegenen 2000er ist noch ungefähr 190 Gipfel lang ☺
      Alpelhorn wär mal ganz interessant, oder die kleine Hicheisumrahmung, oder die Blaueisspitze vom Osten, oder....
      Ja, Traunstein war super. Schön langsam find ich immer mehr gefallen an solch einem Gelände.
      Nutz das Wetter und schau noch mal rauf aufn Stoa, recht host!
      Schau ma mal was dann heuer noch geht, hoch hinaus werd ma eher nicht mehr kommen...

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