Freitag, 31. August 2018

Hoher Sonnblick 3106m über Ostgrat (Normalweg) am 19. und 20. August ´18


Etwas verspätet, aber nun doch, der Bericht zur 2-Tagestour auf den Hohen Sonnblick.
Endlich ging´s mal gemeinsam mit dem Papa auf einen 3000er, und da wir beide nicht Gletschererfahren sind, haben wir uns eben einen Berg mit eisfreiem Zugang ausgesucht. Der Hohe Sonnblick (auch Rauriser Sonnblick genannt) mit dem Zittelhaus am Gipfel ist da sehr gut als Einstiegs-3000er geeignet, da man viele Übernachtungs - und somit Tourenmöglichkeiten hat.
Man kann entweder auf knapp über 2000m auf dem Naturfreundehaus Neubau übernachten, auf ca. 2700m in der winzigen Rojacherhütte oder eben direkt am Gipfel im Zittelhaus. Wir haben uns für den Gipfel entschieden, mit der Hoffnung auf einen schönen Sonnenunter- und Sonnenaufgang.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz Lenzanger (ca. 1550m) am Ende der Mautstraße (€9) im Rauriser Talschluss.
Alternativ könnte man von hier auch noch mit dem Wanderbus das kurze Stück weiter bis nach Kolm-Saigurn fahren. Das finde ich aber nicht unbedingt von Vorteil, denn der erste Wanderabschnitt durch den Rauriser Urwald über die Durchgangsalm und über den Naturfreundesteig hinauf zum ersten Etappenziel dem Naturfreundehaus Neubau ist meiner Meinung nach schöner als direkt von Kolm-Saigurn aufzusteigend. Diese Variante (Neubau - Kolm-Saigurn) haben wir dann für den Abstieg gewählt.
Wir wandern also zuerst durch den Rauriser Urwald. Ein wirklich schönes naturbelassenes Stück Wald mit unzähligen kleinen Tümpeln, welche bei der aktuellen Hitze aber zum Teil leider schon ausgetrocknet sind.
Weiter gehts zu den Durchgangsalmen, die meiste Zeit noch relativ flach, aber dafür richtig schön zum gemütlichen Eingehen.
Nach den Almen wird es nun schön langsam steiler und es geht über einen wunderschönen Bergpfad hinauf zum Naturfreundehaus Neubau. Immer mit tollen Ausblicken ins Raurisertal, hinunter nach Kolm-Saigurn und natürlich auch rauf zum Sonnblick, wenn er sich denn hinter seiner Wolkenhaube zeigt.
Da wir ja am Gipfel übernachten, haben wir absolut keinen Stress und machen beim Naturfreundehaus (2175m) nach den ersten gemütlichen 2 Stunden die erste Pause.










Jetzt gehts weiter vorbei an alten Relikten aus der Goldbergbauzeit. Hier wurde lange, lange Zeit nach Gold und Silber geschürft, woher auch die Goldberggruppe für diesen Teil der Hohen Tauern ihren Namen hat. Nach dem verfallenen Radhaus, wendet sich der Weg nach rechts und es geht über eine steile Flanke bergan. Nun wird es schön langsam auch etwas alpiner, bis zur Rojacherhütte ist aber alles noch schön wanderbar.






Nach weiteren 2 Stunden erreichen wir diese schöne winzige Hütte auf 2718m.
Mit ihren 5,4x5,4 Metern Grundfläche, ist sie auch die kleinste bewirtschaftete Hütte des österreichischen Alpenverreins. Und trotzdem bekommt man dort alles was man braucht. Vor allem Bier, Kaffee und Pofesen :-) Was uns nach insgesamt  nur 3,5 Stunden Wanderzeit schon zu unserer zweiten Pause veranlasst.
Von der Rojacherhütte hat man nun auch die ersten tollen Ausblicke auf das Goldbergkees, welches fast komplett blank ist und seine vielen kleinen Spalten zeigt.





Ab hier beginnt nun der etwas alpinere Teil der Tour. Es geht nun über den Ostgrat hinauf zum Sonnblickgipfel. Jetzt darf auch mal etwas gekraxelt werden und es wird teilweise ein klein wenig ausgesetzt. Alle schwierigen Stellen, sind aber gut mit Stiften, Klammern oder Stahlseilen entschärft und somit stellt der Grat keine allzu große Herausforderung da. Dafür hat man immer tolle Tiefblicke und es macht die Tour spannender und gibt ihr einen etwas alpineren Charakter her. Nach den letzten Steilstufen geht es dann noch über den flacheren Grat mit seinen tollen Platten rüber zum Gipfel mit dem Zittelhaus und der Wetterstation.


















Nach weiteren 1 1/2 Stunden sind wir am Gipfel und es hat mittlerweile ziemlich zugezogen. Eine Stunde später regnet es in Strömen...aber nur kurz, dann wird es auch schon wieder heller. Mit dem Sonnenuntergang wird es leider trotzdem nichts. Dafür bekommen wir im Sonnblick Observatorium des ZAMG noch eine interessante Führung.








Am nächsten Tag wollten wir eventuelle nach dem Abstieg zur Rojacherhütte über den Tauernhöhenweg rüber queren zur Niederen Scharte und dann über die Herzog-Ernst-Spitze und den Neunerkogel und das Niedersachenhaus absteigen.
Doch leider hat es in der Nacht wieder viel geregnet und am Morgen auch gegraupelt, dass es am Gipfel auch etwas weiß war. So entscheiden wir uns erst etwas später loszumarschieren, wenn es wieder etwas heller wird und der Nebel nicht mehr ganz so dicht ist.
Da wir erst um halb 9 mit dem Abstieg starten, entscheiden wir uns dazu wieder zum Neubau abzusteigen, diesmal aber mit der kleinen Variante über den Gletscherlehrpfad.
Zuerst ist es beim Abstieg über den Grat noch etwas feucht und rutschig und man muss ein bisschen aufpassen, aber durch den Wind trocknet es ziemlich schnell auf und nach eineinhalb Stunden sind wir wieder an der Rojacherhütte angelangt. Dort gibt es nochmals einen Kaffee, bevor es über einen kleinen Verbindungsweg zum Gletscherlehrpfad hinunter geht.











Auf der anderen Seite der Gletscherseen, würde es jetzt wieder hinauf zu Niederen Scharte gehen. Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit, folgen wir aber dem Gletscherweg und schauen uns dafür noch die alten Gemäuer der Goldgräberunterkünfte an.
Oben am Sonnblick ist mittlerweile auch schon wieder fast blauer Himmel und es herrscht wieder bestes Sommerwetter.









Nachdem wir wieder zum Neubau abgestiegen sind, teilt sich hier wieder der Weg und wir wählen diesesmal die Varinate hinunter nach Kolm-Saigurn, vorbei am Barbarawasserfall. Von Kolm-Saigurn wandern wir dann nochmals durch den Rauriser Urwald, was uns auch noch ein paar zusätzliche Höhenmeter verschafft, dafür ist es aber landschaftlich noch mal sehr schon.
Nach 5,5 gemütlichen  Wanderstunden sind wir dann wieder zurück am Parkplatz Lenzanger.





Insgesamt waren wir somit etwa 11h20min bei 21km und 1780hm unterwegs, inklusieve vieler, vieler Fotostopps und immer wieder Stehenbleiben und Landschaftschauen.
Die Tour kann man somit sicherlich auch an einem Tag leicht gehen, wenn man etwas flotter unterwegs ist. Allerdings gibt es schon sehr viel zum schauen und Fotografieren, wodurch es auch auf zwei Tage aufgeteilt sicher nicht langweilig wird. Und zum gemütlichen Sitzen gibt es ohnehin genügend Möglichkeiten  :-)



BERG HEIL




2 Kommentare:

  1. Glückwunsch zur Tour Andi und danke für die vielen genialen Fotos!

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    1. Ja war richtig schön und muss ja nicht immer so gehetzt werden. Manchmal ist ganz gemütlich gerade das richtige!
      Gruß Andi

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