Montag, 4. Februar 2019

26. Johannesbad Thermenmarathon Füssing - 10km Lauf am 03.02.2019

Obwohl es die letzten zwei Wochen ja nicht ganz so toll mit meinem Hüftbeuger gelaufen ist, hab ich mich dann eben trotzdem dazu entschieden heute den 10er Wettkampf in Füssing zu laufen.
Das Ganze war zwar etwas riskant, das war mir natürlich bewusst, und konnte meine Marathonvorbereitung ernsthaft gefährden, aber ich wollte es trotzdem versuchen. Denn die Form ist momentan recht gut und ehrlich gesagt laufe ich jetzt schon sehr lange einer meinem Leistungsstand entsprechenden 10er Bestzeit hinterher... also einfach mal ein bisschen Risiko eingehen...
Heute Morgen dann der "Schock", es hatte geschneit. Ok, der Wetterbericht hatte schon etwas Schnee vorhergesagt, aber irgendwie hatte ich das erfolgreich verdrängt und immer mit guten Bedingungen gerechnet. Der erste Blick aus dem Fenster sagte aber leider erstmal ich kann eine 10er Bestzeit vergessen.
Ich hoffte dann zwar immer noch, dass es bis um 9:45 noch etwas wärmer würde, etwas taute und dann vielleicht doch noch etwas besser Bedingungen vorherrschen, glaubte aber nicht mehr wirklich daran.
Bei der Anfahrt war es dann natürlich auch sehr winterlich und ich rechnete mit einem Verkehrschaos vor Ort, denn im letzten Jahr tat ich mir schon sehr schwer einen Parkplatz zu finden, aber ich war etwas früher drann und konnte ziemlich nahe am Startgelände parken. Nach der erste Besichtigung der Strecke war dann klar, dass eine wirklich schnelle Zeit heute nicht drinnen ist und ich zweifelte schon etwas ob sich das wirklich auszahlte die Marathonvorbereitung für ein Schneematschrennen zu riskieren. Aber jetzt war ich nun mal hier, ich war trotz der Verhältnisse in Wettkampfstimmung, also konnte ich eh nur das Beste daraus machen.
Die Wettkampfschuhe hatte ich zwar im Kofferaum, aber ich hab mich dann doch für die Trailschuhe entschieden. Die sind zwar deutlich schwerer und steifer, aber haben dafür auch deutlich mehr Gripp. Die allermeisten anderen Läufer liefen zwar in normalen Straßenschuhen, aber ich denke die Wahl war auf jeden Fall in Ordnung. Nur einmal ist mir übrigens ein Läufer mit Spikes aufgefallen, ich glaube es war ein Salomon Spikecross. Wär vielleicht auch nicht verkehrt gewesen, wenn ich so was besäße.
Beim Einlaufen war es dann schon verdammt rutschig. Nach ein, zwei Kilometer Warmlaufen und ein bisschen Lauf ABC machte ich ein paar Steigerungen und versuchte mal zu "fühlen" wie sich denn heute ein 4er Schnitt läuft. Puuh, ganz schön anstrengend, ob das zum durchhalten ist?
5 Minuten vor dem Start bekam ich dann erst mit, dass dieser um 15 Minuten nach hinten verlegt wurde, da anscheinend noch so viele Läufe wegen den winterlichen Straßenverhältnissen verspätet waren. Sowas mag ich zwar gar nicht, aber hilft nicht, also nochmal einen Kilometer traben und warm halten.
Dann ging es endlich los. Hatte ich es beim Aufwärmen noch geschafft meine Schuhe und Socken halbwegs trocken zu halten, so waren diese dann nach spätestens 100 Metern klatsch nass, eh klar bei knapp 700 Läufer im Schneematsch. Aber egal, kalt war mir nicht und ich musste mich sowieso auf den Untergrund konzentrieren, also keine Zeit über nasse Füße nachzudenken. Am Anfang hatte man noch keine Chance die Stellen zu suchen, wo es etwas besser zu laufen ging, aber nach ein paar hundert Metern wurde das Feld etwas lichter und man konnte sich zwischen viel Matsch und wenig Matsch entscheiden, aber es ging gar nicht so schlecht ud so lief ich den ersten Kilometer in 3:54 Minuten. Dann wurde es etwas schmieriger und ich nahm auch ein ganz klein wenig Tempo raus und schön langsam kam ich auch in einen guten Laufrhythmus. Der zweite Kilometer war dann eigentlich eh auch kaum langsamer mit 3:58. Dann am dritten Kilometer wurden die Verhältnisse glücklicherweise deutlich besser. Es war plötzlich kaum mehr Schnee auf der Straße. Alles nur noch nass und plötzlich war da wieder ordentlich Gripp und das Laufen viel deutlich leichter. So machte es jetzt richtig Spaß. Ich schloss zu einer fünfer Gruppe auf, deren Tempo mir als recht gut erschien und konnte mich hier etwas vom Wind und Schneefall schützen. Auch fiel das Tempohalten in der Gruppe natürlich etwas leichter. Dieser dritte Kilometer war dann auch mein schnellster mit 3:49min. Kilometer 4, 5, 6 und 7 waren dann recht unspektakulär. Auf diesem Abschnitt waren die Verhältnisse wirklich passabel, es war zwar nass, es schneite und der Wind wehte etwas, aber dafür war hier ordentlich Gripp und so lief es hier sehr gleichmäßig immer so um die 3:53min/Kilometer.
Ich wusste aber vom Einlaufen noch, dass da hinten raus nochmal viel Schneematsch auf uns wartete und so war es dann auch. Am achten Kilometer wurde der Matsch allmählich wieder mehr. Genau jetzt, wo es auf die ohnehin schwierigsten Kilometer des Rennens ging. Hier hatte ich kurz einen Hänger, konnte mit 3:58 aber auch noch unter 4 Minuten bleiben. Mir war bewusst, wenn ich mein Tempo halten kann, dann ist selbst heute eine Zeit von unter 39 Minuten drinnen, zumindest war ich bis hier her immer noch mit einer Durchschnittspace von 3:54 unterwegs. So versuchte ich nochmal etwas zu beschleunigen, aber der 9. Kilometer hatte es dann nochmal so richtig in sich. Es war einfach nirgends mehr eine Spur zu finden, wo ich noch halbwegs Gripp hatte. Bei jedem Schritt rutschte ich weg und das kostete enorm Kraft. Natürlich ging es allen anderen genau so und so viel ich wenigstens nicht zurück, so dass der Durchhaltewille noch halbwegs aufrecht blieb und tatsächlich war dieser neunte Kilometer mit  3:56 sogar wieder etwas schneller also zuvor, aber hatte eben richtig Kraft gekostet. Der letzte Kilometer war dann zwar nicht mehr ganz so extrem schmierig, aber trotzdem mit ordentlich Schneematsch und kaum Gripp und so sah ich die 38er Zeit immer weiter schwinden. Ich versuchte zwar nochmal einen Endspurt aber es reichte nur noch für eine 3:57 und so lief ich nach 39:04 über die Ziellinie.
Immerhin, offizielle Bestzeit um 52 Sekunden unterboten.

Für diese Verhältnisse bin ich natürlich total zufrieden mit dem Ergebnis. Die schwereren Schuhe, etwas Wind, Schneefall und natürlich dieser schmierige, kräfteraubende Schneematsch, viele viele Komponenten die diesen Lauf alles andere als optimal machten.
Meine Laufeinteilung war auch recht gut, ich bin nicht eingebrochen und hätte unter normalen Bedingungen hinten raus vermutlich sogar meine schnellsten Kilometer laufen können.
Das Allerbeste ist aber, dass ich den Hüftbeuger so gut wie gar nicht gespürt hatte. Auch beim Auslaufen machte dieser dann keine Probleme. Das geht mir nämlich oft so, dass ich die Wehwechen im Wettkampf sehr gut verdrängen kann 😏 Aber heute wars auch danach noch in Ordnung.
Natürlich werde ich auf meinen Hüftbeuger auch in nächster Zeit noch ein besonderes Augenmerk legen, und natürlich beidseitig, aber ich kann mir schon Vorstellen, dass ich das gut in den Griff bekomme. Aber mal abwarten wie es nächste Woche mit wieder größeren Wochenumfängen aussieht...

Ergebnis:
10km in 39:04
Männer: 41/384
AK 35: 7/28

Die Siegerzeit war diesmal deutlich langsamer als im letzten Jahr, aber das liegt wohl mehr an den Teilnehmern als an den Verhältnissen. Im letzten Jahr blieben hier nämlich gleich drei Läufer unter 30 Minuten.
Siegerzeit Männer: 33:48
Sieger Frauen: 36:00

Hier noch ein paar Bilder am letzten Kilometer, damit man sich ungefähr die Verhältnisse vorstellen kann:






Mit  29€ ist der 10er zwar nicht gerade ein Schnäppchen (HM und M kosten dafür auch nicht mehr), dafür gibts aber zumindest eine recht fesche Erinnerungsmedaile

7 Kommentare:

  1. Gratuliere Andi!
    Bei diesen Bedingungen eine Bestzeit zu laufen ist eine super Leistung. Und noch besser, wenn nichts mehr zwickt - dann kann die Marathonvorbereitung ja weitergehen. :)

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    1. Danke Doris!
      Irgendwie bekomme ich es beim 10er nie so recht hin, dass die Form und die Verhältnisse zusammenpassen... Aber irgendwann Lauf ich schon noch den "perfekten" 10er 😀
      Momentan zwickt wirklich nichts. Die Beine sind naturgemäß nach so einem Lauf etwas schwer heute, aber ich bin guter Dinge, dass es morgen wieder im Trainingsplan weitergehen kann. Ein bisschen vorsichtiger werden ich's aber schon noch angehen.
      LG Andi

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  2. Bei Sonnenschein kann ja jeder. Daumen hoch!

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  3. Hallo Andi,
    nachdem ich das Titelbild sah, dachte ich das wird nichts mit der Bestzeit. Das sind ja wirklich übele Verhältnisse. Umso toller, dass du noch eine offizielle Bestzeit erlaufen hast, wenn auch langsamer als erwartet. Herzlichen Glückwunsch und ich wünsche weiterhin eine Marathonvorbereitung nach Plan!

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    1. Hallo Roni!
      Dankeschön, ich Nachhinein bin ich total zufrieden mit dem Ergebnis. Ich hab zwar auch während dem Lauf gewusst, dass es ein ganz guter Lauf ist, aber es war halt schade, dass die Bedingungen alles andere als optimal waren. Aber so ein Lauf kommt auch bestimmt nochmal.
      Letzte Woche der Marathonvorbereitung lief wieder nach Plan, ich hoffe das kann ich so beibehalten.
      Liebe Grüße nach Texas!

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