Gestern gings nach 2013 und 2014 zum dritten mal um den Gosaukamm.
Jedes mal mit einem andern Gipfelziel. Beim Ersten mal gings über den Strich-, den Steinriesen- und den großen Donnerkogel, beim zweiten mal gings zusätzlich auf den Angerstein und dieses mal sollte der Höhepunkt der Tour der mittlere Mandlkogel werden der sich ziemlich genau in der Mitte des Kamms befindet.
Ausgangspunkt war auch dieses mal wieder der Parkplatz am Vorderen Gosausee und wieder gings im Uhrzeigersinn herum. Der Vorteil um diese Jahreszeit ist hierbei dass man sich mit der Sonne mitbewegt.
Da die Tage schon ziemlich kurz werden, war ich dieses mal in Laufschuhen unterwegs um etwas Zeit zu sparen.
Als ich kurz nach halb sieben loslaufe, ist die Dämmerung schon fast vorbei und es ist schon ziemlich hell. Der Dachstein spiegelt sich bereits im Gosausee.
Über leicht angefrohrenen Boden geht es hinein in den Wald und schon nach ein paar Metern wird der Laufschritt schon wieder zum schnellen Wanderschritt. Zu steil ist es hier für mich um noch laufen zu können und ich will mich nicht gleich zu Beginn abschießen, steht mir doch noch einiges an Kilometern und Höhenmetern bevor.
Der höchste Punkt der Gosaukammumrundung ist der Steiglpass mit knapp über 2000m Höhe. Der Gosausee liegt auf 937m. Also geht´s jetzt erst mal eine Weile bergauf.
Es sind aber immer wieder auch gut laufbare Abschnitte dabei und so geht es schnell in Richtung Pass.
Zwischendurch kommen auch ab und zu mal etwas vereiste Abschnitte. Aber diese sind immer nur ganz kurz und stellen nie ein Problem da.
Bevor es endgültig auf den Pass geht fürt der Steiglweg noch in einen großen Kessel. Hier wird es kurz etwas verblockter und man darf auch mal die Hände zu Hilfe nehmen.
Vor mir erhebt sich schon der Steiglkogel, den ich aber links liegen lasse. Den werde ich aber wohl beim nächsten mal im nächsten Jahr mitnehmen...
Nach 1h 45Minuten habe ich die ersten 6,4km und die 1100 Höhenmeter auf den Steiglpass geschafft.
Zu meiner rechten baut sich die wunderbare Bischofsmütze auf. Der höchste Gipfel des Gosaukammes. Die nun die nächste Zeit immer wieder meinen Blick auf sich zieht.
Man hat ja so seine kleinen Träume...die 2454m hohe Bischofsmütze ist einer davon.
Weiter geht es nun über ein kurzes seilversichertes Stück nach unten. Es folgt der erste Downhill in Richtung Hofpürgelhütte und damit beginnt nun auch der lange Weg um den Kamm, der ab hier eigentlich fast durchgehend laufbar ist.
Schnell bin ich wieder um 300 Meter weiter unten. Rückblick zum Steiglpass.
Nach weiteren 1 1/2 Kilometern nach dem Pass komme ich an der Hofpürgelhütte an.
Dahinter der gewaltige Torstein im Dachsteinmassiv.
Und immer wieder geht der Blick hinauf zur Bischofsmütze.
Der Weg geht nun angenehmer weiter. Meist leicht bergab und nur ganz selten so steil, dass man kurz gehen muss.
Trotzdem fordert der Weg seine Opfer...
In einiger Entfernung mein Tagesziel...
Drei Stunden und knapp 13 Kilometer bin ich unterwegs als ich zum "Durchgang" komme. Hier windet sich der Weg durch eine Felsenlucke über viele Serpentinen steil nach unten.
Etwas vorsichtig sollte man hier sein. Besonders um diese Jahreszeit, da hier von Oktober bis Mai die Seilversicherungen demontiert sind. Der Steig ist aber gut ausgebaut, zwar mit einer unangenehmen Schotterauflage, aber wenn man vorsichtig runtersteigt kein Problem.
Unten in der Senke ist es schattig und ziemlich kalt. Der Boden etwas vereist. Aber jetzt geht es wieder steil bergauf und mir wird schnell wieder warm.
Aus der Senke wieder aufgestiegen, bauen sich vor einem schon die leichteren Gipfel des Gosaukammes auf. Hier gibt es auch ein paar markierte Wege hinauf.
Einer davon eben auf den Mandlkogel.
Kurz vor der Stuhlalm zweigt der Steig vom Rundweg ab. Ab jetzt geht es ziemlich steil nach oben. Laufen ist hier nicht mehr möglich. Ich bin nun auch schon 3 1/2 Stunden und 16km unterwegs und die Beine werden schon ziemlich müde.
Fast 800 Höhenmeter sind auf den Mandlkogel nochmals zusätzlich zu überwinden.
Rückblick zur Stuhlalm
Zuerste steigt man kurz duch den Wald und Latschen, dann kommt man an ein großes Schuttfeld.
Dieses ist sehr kraftaufwendig und unangenehm zum hochsteigen.
Weiter oben geht der Schutt dann in Schroffen über und es macht wieder etwas mehr Spaß.
Der Weg quert nun nach rechts und der Gipfel des Mandlkogels kommt zum ersten mal ins Sichtfeld.
Links der Mandlkogel, gerade aus der etwas niedrigere Geisterkogel (?)
Am Gipfelaufbau wird es dann nochmals etwas zum Klettern und auch ein bisschen ausgesetzter ist es hier. Aber es finden sich immer gute Tritte und Griffe. Nur auf die leichte Schuttauflage und einige lockere oft auch große Felsen muss man etwas achten. Besonders wenn unter einem andere Leute sind ist hier größte Vorsicht geboten! Hier heroben bin ich diesesmal aber völlig alleine. Herrlich :-)
Dann bin ich oben am kleinen kreuzlosen Gipfel des 2268m hohen mittleren Mandlkogels. Gut dass ich alleine bin. Zu zweit wird es schon etwas eng hier heroben.
Die Aussicht entschädigt für den anstrengenden Aufstieg durchs Schuttfeld.
Blick nach Nordwesten zum Angerstein (links) und zum großen Donnerkogel (rechts)...
...und nach Süden. Im Vordergrund der südliche Mandlkogel der noch um ein paar Meter höher ist.
Dahinter die Großwand, rechts die Bischofsmütze, links hinten der Dachstein.
Tiefblick nach Osten hinunter zum Steiglweg, der bereits im Schatten liegt...
und nach Westen zum Tennengebirge und Hochkönig.
Bischofsmütze und Dachstein im Zoom.
Am selben Weg geht es nun wieder hinunter zur Stuhlalm.
Die Trailschuhe erweisen sich hier beim Abstieg durchs Geröll als alles andere als optimal, aber irgendwann bin ich durch und nach knapp über 6 Stunden Gesamtlauf/gehzeit bin ich wieder am Rundweg. Jetzt hab ich noch gut 9 Kilometer mit 250 positiven und etwa 750 negativen Höhenmetern vor mir.
Es ist erst knapp nach 13:30 Uhr und ich bin ganz kurz am Überlegen ob ich auch dieses mal wieder über den Strichkogel und den Donnerkogel gehen/klettern soll. Allerdings werden die Tage schon kurz und die Beine sind schon ziemlich schwer. Also geht es am "gemütlichen" und "ebenen" Weg zurück bis zum Gosausee.
Kurz vor der Gablonzerhütte beginnt der finale Downhill. Es geht hinunter durch den schon weit fortgeschrittenen Herbstwald, der glücklicherweise komplett trocken ist. Auch wenn die Beine schon sehr müde sind, lass ich es nochmal krachen und nach 7:24h bin ich wieder unten am See und eine genial Runde geht zu Ende.
Und noch ein letzter Blick hinauf auf den Gosaukamm.
Insgesamt hat die gesamte Tour laut meinem Gps-Gerät 28 Kilometer und 2355hm.
Der "Abstecher" auf den Mandlkogel 5,7km und 790hm.
Gebraucht habe ich für den Gosaukammrundweg 4:45 Stunden und für den Mandlkogel für Auf- und Abstieg 2:40 Stunden.
Wer die Runde mal nachmachen will, dem sollte allerdings klar sein, dass man bei "normalem" Wandertempo wesentlich länger braucht! Für die Runde ohne Gipfelabstecher sollte man schon 10 Stunden Gehzeit einplanen. Auch sollte man um diese Jahreszeit beachten, dass die Tage natürlich wesentlich kürzer sind als im Sommer und auch die Hütten haben bereits geschlossen. Wie oben schon erwähnt sind um diese Jahreszeit außerdem nicht mehr alle Seilversicherungen montiert.
Ansonsten kann ich die Tour um den Gosaukamm jedem der ein bisschen alpine Erfahrung hat nur wärmstens empfehlen. Ein wirklich grandioses Naturerlebnis!
Ich komme sicher auch im nächsten Jahr wieder. Dann gehts auf den Steiglkogel und wer weiß wo sonst noch hinauf...
Hier der Link zum Track: Klick
Die Daten vom Track weichen leider etwas vom GPS Gerät ab... wurde wohl von Gpsies nachkorregiert. Statt 28km sind es hier nur 25 und statt der 2355hm sind es jetzt sogar 2847hm.
Ich denke aber die GPS Daten passen besser!
Wow!
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