Am Mittwoch
ging´s seit langer Zeit endlich wieder mal gemeinsam mit dem Herbert auf den Berg.
Das verspricht dann meist eine Tour mit viel Wegsucherei und Kraxelei, in oft unwegsamen und fast immer menschenleerem, aber auf alle Fälle in spannendem Gelände.
Diesmal ging´s durch die Eiblgupf NO-Wand im nordöstlichen Höllengebirge.
Ausgangspunkt der Tour ist der Parkplatz am vorderen Langbathsee (664m).
Von hier geht es erstmal auf der Forststraße immer in Richtung großer Totengraben und gleich hat man auch einen ersten guten Blick in die Nordostwand des Eiblgupf. Von den zwei grünen Bändern, welche sich von ganz links unten nach ganz rechts oben durch die Wand ziehen, wollen wir über das obere Band aufsteigen.
Wir gehen erst fast bis zum Einstieg des großen Totengraben hoch, um dann nach Westen in Richtung NO-Wand rüberzuqueren. Als erster Orientierungspunkt dient uns immer ein markanter gelber Überhang über einer glatten Wand, denn man schon von weitem gut erkennen kann. Um dorthin zu gelangen gehts erst kurz durch eine Windwurf und dann über steile Grashänge zu einer Schotterrinne, welche zum Überhang hinaufzieht.
Diese steilen Grashänge gehen gleichmal ordentlich in die Wadeln und sind nicht einfach zu Gehen. Wenn es hier nass ist, ist es sicherlich sehr unangenehm, aber dann sollte man sowieso die ganze Tour nicht unternehmen. Direkt unter dem großen Überhang, kommen wir auf eine Wiese und müssen erst mal einen Steilaufschwung umgehen. Dazu geht es kurz nach links und etwas feucht und brüchig auf ein Grasband. Über dieses Band gelangen wir dann direkt auf´s Geröllfeld am Überhang.
Hier sieht es sehr steinschlaggefährlich aus und es krachen auch immer wieder von Gämsen losgetretene Steine ins Tal. Also queren wir hier schnell rüber zu einer kleinen Art Sattel, wo sich auch der erste Steinmann der Tour befindet.
Hier in "Sicherheit" machen wir die erste kurze Pause.
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Eiblgupf mit Nordostwand |
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Zuerst immer Richtung Totengraben |
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fast am Einstieg vom Totengraben |
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Wir queren nach rechts und visieren immer die Wiese unter dem Überhang in der Bildmitte, an der Licht-Schattengrenze an |
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kurz durch einen Windwurf, den man vermutlich näher an den Felsen oben umgehen könnte |
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Über ein Schuttfeld weiterhin in Richtung Wiese unterm Überhang |
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kurz unter der Wiese |
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den Felsaufschwung unter dem Überhang muss man links über ein Band umgehen |
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Herbert bereits am Band... |
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am Band zum Überhang |
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erstes Ziel erreicht |
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auf Grund der Steinschlaggefahr queren wir schnell rüber in den kleinen Sattel, in welchem man eine Gams erkennen kann |
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der von weitem sichtbare Überhang |
Nun geht es weiter ums Eck und wir kommen auf etwas freieres Gelände, von welchem nun zwei Rinnen gerade nach oben ziehen.
Die erste Rinne sieht von unten recht freundlich und gut gestuft aus und wir entscheiden uns für diese, und wieder entdecken wir hier direkt am Einstieg ein Steinmandl.
Was von unten recht einladend wirkt, entpuppt sich wie in der ganzen Tour als recht lockeres und brüchiges Gestein, aber vorerst lässt sich die Rinne leicht hochklettern. Nach dem ersten Absatz steilt sie dann aber deutlich auf und wir kommen wohl zur Schlüsselstelle des gesamten Anstieges.
Wir klettern erst noch einfach, aber schon etwas luftiger auf der rechten Seite nach oben zu ein paar Latschen um am obersten Ende dann mit einem etwas größeren Schritt wieder dirket in die Rinne zu steigen. Hier hab ich erst so meine Probleme und trau mich nicht gleich drüber, also lass ich dem Herbert den Vortritt. Als der Herbert oben ist, muss ich dann aber quasi auch nach, weil runterklettern ist hier nicht mehr so toll. Also einmal ordentlich konzentriert und dann ist man auch gleich drüber über diese Stelle. Schwierig ist es hier eigentlich nicht, 2. Grad, aber es geht halt schon ein bissl runter und alles ist recht brüchig.
Dann wird die Rinne erstmal wieder harmloser und nach ein paar einfachen Kletterstellen kommen wir an den nächsten Steilaufschwung. Unter diesem queren wir nun nach links raus und kommen auf freies schroffiges Gelände.
Oben an den Felswänden sind wieder einige Gämsen und bewerfen uns sogleich wieder fleisig mit Steinen, so dass wir schnell wieder etwas nach rechts zu einem Felsabsatz ausweichen. Um den Absatz herum sind wir dann auch auf dem eigentlich Band, welches uns nun immer weiter schräg nach oben durch die Wand führt. Es geht weiter über Steilgras und Schrofen und wir kommen zu einem kleinen Überhang, der sich bestens für die zweite kurze Rast eignet.
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in der linken Rinne gehts nach oben |
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Meter für Meter wird auch die Aussicht besser - zum Traunstein |
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unten ist die Rinne gut gestuft aber die Gesteinsqualität täuscht |
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Herbert in der grasig brüchigen Rinne |
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oben an der nächsten Steilstufe die Schlüsselstelle der Tour, in der Sonne geht es nach oben, von wo aus wieder in die Rinne gequert wird |
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Schlüsselstelle geschafft |
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jetzt wird die Kraxelei wieder einfacher |
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unter diesem Aufschwung sind wir links raus gequert |
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Ausstieg aus der Rinne |
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oben an den Wänden waren wieder viele Gämsen die mit Steinen nach uns warfen |
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bereits auf dem großen Band |
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immer schön im steilen Gras/Schrofen Gelände |
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unter diesem kleinen Überhang die nächste Pause. Ganz oben Bildmitte die markante Felsnase |
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und immer wieder der tolle Ausblicke zum Traunstein |
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Jausenzeit |
Weiter oben sieht man nun schon recht gut eine Felsnase, zu der uns das Band hochführt.
Kurz kann man jetzt ein paar Meter über eine kleine Platte kraxeln, wohl der einzige feste Fels der ganzen Tour, bevor es im feinsten Bruch weiter nach oben geht. Einen gelben Überhang und die Felsnase vor Augen ist der Weg jetzt ziemlich klar.
Nach der Felsnase geht es wieder links ums Eck und über ein etwas abschüssiges Grasband gelangen wir nun zu den Ausstiegsrinnen.
Erst sind wir uns nicht ganz sicher, durch welche Rinne wir nun aufsteigen müssen. Die allererste felsige, ist vermutlich die im Hauzenberger beschriebene Variante im III Grad. Wir entscheiden uns für die nächste, die hinter einer Kuppe mit Baum nach oben führt. Um in die Rinne einzusteigen, müssen wir erst wieder ein paar Meter über Grasschrofen absteigen, was uns erst etwas zu Bedenken gibt, aber das stellt sich dann schon als richtig heraus. Alternativ kommt man aber vermutlich auch dirket über die Baumkuppe in die Rinne.
Von unten sieht es dann erstmal wieder nach gar nicht so schlechtem Fels aus, aber natürlich ist auch hier wieder alles sehr brüchig. Trotzdem macht es wirklich Spaß hier rauf zu kraxeln. Als wir aus der Rinne auf der rechten Seite rausklettern, schrecken wir ein paar Gämsen auf und wieder poltern Steine in die Tiefe, genau dort wo wir eben hochgklettert sind. Eins steht fest, sollte ich diese Tour irgendwann nochmals gehen, dann definitv nur noch mit Helm!
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weiter am Felsband empor |
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es wird schön langsam Herbst |
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unterhalb dem gelben Überhang und der Felsnase |
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Kraxeln im feinsten Bruch |
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nach der Felsnase eine etwas ausgesetztere Querung über ein abschüssiges Grasband |
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Vorderer Langbathsee |
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kurzer Abstieg zum Einstieg der Ausstiegsrinne |
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hinter der Kuppe mit dem Baum zieht die Ausstiegsrinne nach oben |
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der Fels sieht wieder mal fester aus als er ist |
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obwohl recht brüchig, schön zum raufklettern |
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in der Ausstiegsrinne |
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Traunsee und Traunstein, rechts der Alberfeldkogel |
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man steigt hoch bis man an den Latschen ansteht |
Nachdem wir den Kletterteil hinter uns gebracht hatten, stand uns jetzt der etwas unangenehmere Teil bevor. Die Route hat nämlich den kleinen Nachteil, dass es dort oben keine ausgeschnittene Latschengasse gibt. Also mussten wir erstmal so 200 Meter durch die Latschen um auf den Wanderweg zu stoßen. Aber auch das schafften wir nach 30 Minuten Latschenkampf und in einer weiteren halben Stunde standen wir dann nach knapp über fünf Stunden oben am Gipfel des 1813m hohen Eiblgupf.
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letzte Challenge |
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wer findet den Herbert |
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irgendwo dort unten ist der Wanderweg |
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geschafft... |
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Blick übers Plateau zum Grünalmkogel und Brunnkogel... |
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... und zum Dachstein und Gosaukamm |
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Eiblgupf vorraus |
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am Eiblgupf |
Für den Abstieg nahmen wir dann den Hirschluckensteig. Dazu geht es zuerst am selben Weg wieder zurück zu unserer "Latschenausstiegsstelle" und dann weiter übers Plateau bis man bei einem Stein mit "HL" für Hirschlucke nach rechts in ein weites Kar absteigen kann. Unten liegt nun wunderschön der hintere Langbathsee.
Über einen recht steilen Weg gehts es nun fast gerade nach unten. Immer wieder findet man schon etwas verblasste Farbtupfer und die Stegspuren sind auch meist recht deutlich. Trotzdem muss man immer wieder mal kurz schaun wie es weiter geht. Die schwiergsten Stellen wurden mit Drahtseilen versichert, welche man ganz besonders dann im untersten Teil auch wirlich benötigt, denn dort steigt man nochmal direkt durch ein sehr steiles, fast senkrechtes Wandl ab. Danach führt uns der Weg nun durch das weite Kar und zwischen den mächtigen Felswänden hinunter zu einer Forststraße. Dieser folgt man dan direkt oder kürz die Kehren immer wieder mal über kleine Wanderwege ab.
Unten am See folgt dann noch ein flacher kurzer Hatscher zurück zum Parkplatz am großen Langbathsee, welcher aber in der schönen Landschaft doch recht kurzweilig ist. Hier kommen uns, bis auf zwei Wanderer die uns am Plateau begegneten und dem Gepäck nach die Höllengebirgsüberschreitung machten, die ersten Menschen entgegen.
Ansonsten waren wir den ganzen Auf- und Abstieg alleine - herrlich!
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übers Plateau zur Hirschlucke |
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HL - für Hirschlucke und nicht für Hochlecken |
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Abstieg durch die Hirschlucke zum hinteren Langbathsee |
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steil gehts nach unten, aber immer gut seilversichert wo es nötig ist |
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der Weg ist meist gut erkennbar und ausgetreten |
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das letzte steile Wandl ist ntürlich auch gut versichert |
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mitten durch dies Wand führt der Steig herunter |
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zwischen mächtigen Wänden geht es das letzte Stück runter zum See |
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hinterer Langbathsee mit Brunnkogel |
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hinterer Langbathsee |
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vorderer Langbathsee mit der Eiblgupf-Nordost-Wand rechts im Bild |
Nach 17 Kilometern (vermutlich waren es aber ein bisschen weniger, da das GPS auf Grund der geringen Geschwindigkeit einige Ausreißer hatte), 1320 hm und 8:30 Stunden sind wir dann wieder zurück am Parkplatz und eine wirklich geniale Runde geht zu Ende.
Zwar war es oftmals beschwerlich zu steigen, der Fels fast nie fest und immer wieder mussten wir den richtigen Weg suchen, aber genau so macht eine Tour auch wieder Spaß und genau so mögen wir es :-)
Ich freu mich schon auf die nächste "Herbert/Andi Tour"!
BERG HEIL
Eine wirklich beeindruckende Wanderung/Kraxelei in einer ausnehmend schönen Gegend und tolle Fotos. :-)
AntwortenLöschenIch bin ein bisschen neidisch, nicht selbst solche Berge in der Nähe oder wenigstens in Autoreichweite zu haben.
Dirk (Optivus)
Hallo Dirk!
LöschenJa wirklich wunderschön die Gegend. Leider komme ich in letzter Zeit auch viel zu wenig in die Berge, auch wenn ich zu vielen Zielen nur eine Autostunde entfernt wohne. Aber es ist halt trotzdem immer eine Ganztagesunternehmung und das ist meist schwierig in den Alltag einzubauen...das geht mit dem Laufen einfach viel einfacher!
Gruß Andi